Frankreich kassiert Handys von Drogenkonsumenten und Dealern
Frankreich plant, Mobiltelefone von Drogenkonsumenten und Dealern zu beschlagnahmen.

Frankreich beabsichtigt, die Mobiltelefone von Drogenkonsumenten und -händlern zu konfiszieren. Einen entsprechenden Erlass werde er noch am Donnerstag an alle Staatsanwälte schicken. Dies sagte Frankreichs Justizminister Gérald Darmanin dem Sender France Info.
Zusätzlich zur pauschalen Strafe von 200 Euro müssten ertappte Drogenhändler und Konsumenten mit dem Verlust ihres Handys rechnen, wenn die Ermittlungen ergäben, dass die Bestellung der Drogen telefonisch, per SMS oder etwa über WhatsApp oder Telegram geschehen sei.
Auswirkungen auf den lokalen Markt
Das Beschlagnahmen von Geld, Autos oder Telefonen sei manchmal abschreckender als eine gerichtliche Verfolgung, sagte der Minister. Das Ziel sei, gegen den Konsum von Drogen vorzugehen und Konsumenten unter Druck zu setzen.
«Wenn ein Jugendlicher ein Telefon für 800 Euro hat und es ihm weggenommen wird, wird er es sich zweimal überlegen, bevor er sein Telefon benutzt, um Drogen zu bestellen», sagte Polizeigewerkschafter Laurent Vitello dem Sender BFMTV zu der Massnahme. Wer bei einem Deal von bis zu 30 Gramm Cannabis oder fünf Gramm Kokain ertappt wird, muss in Frankreich bislang eine pauschale Strafe von 200 Euro zahlen.
Seitdem Frankreich den Drogenverkaufspunkten insbesondere in den Hochhausvierteln der Grossstädte den Kampf angesagt hat und mit einer massiven Polizeipräsenz gegen Dealer vorgeht, verlagern diese ihr Geschäft auf Lieferdienste. Statt Drogen auf der Strasse zu verkaufen, bieten sie ihre Ware über Messengerdienste an und beliefern ihre Kundschaft per Auto oder Motorroller, ganz so wie etwa ein Pizza-Lieferdienst.