Truthähne werden immer beliebter

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Rorschach,

Am Heiligabend kommt an vielen Orten ein Fondue oder ein Filet im Teig auf den Tisch. Immer beliebter wird auch der Truthahn als Festtagsschmaus. Die Weihnachtsgans hingegen wird verschmäht.

Truthahn
Truthähne werden als Weihnachtsmenu immer beliebter. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Immer mehr Schweizer setzen beim Weihnachtsmenu auf einen Truthahn.
  • Die Tradition aus Übersee sei mit US-amerikanischen und kanadischen Migranten in die Schweiz gekommen.

«Schweizerinnen und Schweizer kaufen gerne einen ganzen Truthahn für ihr Weihnachtsmenu», sagt Robin Geisser von der Geflügel Gourmet AG im sankt gallischen Mörschwil. Rund 2000 Stück verkauft das Unternehmen im November und Dezember jeweils.Während also viele Schweizerinnen und Schweizer auf den Geschmack eines Truthahns gekommen sind, finden sie am traditionell deutschen Weihnachtsessen überhaupt keinen Gefallen: «Einem Schweizer müssen sie keine Weihnachtsgans zu verkaufen versuchen», sagt Robin Geisser und lacht. «Da haben sie keine Chance.»

Die meisten Gänse, die in der Schweiz verkauft werden, gehen gemäss Geisser wahrscheinlich an Konsumenten, die in Deutschland aufgewachsen sind. Auch die Truthahn-Käufe sind kulturell geprägt. «Wir dürfen nicht vergessen, dass in der Schweiz auch viele Amerikaner und Kanadier leben», sagt Robin Geisser. Sie holen sich mit dem Truthahn die Tradition aus ihrer Heimat in die Schweizer Weihnachtsstube.

Rund 140 Truthähne

Auf dem Hof von Christian Muheim im luzernischen Greppen werden Truthähne aufgezogen. «Vor rund 15 Jahren hat zum ersten Mal ein Kunde gefragt, ob er einen ganzen Truthahn haben könnte», erzählt Christian Muheim der SDA. Seither sei die Anfrage gestiegen. Im vergangenen Jahr hätten sie rund 140 Truthähne verkauft, «doppelt so viele wie noch vor vier Jahren».

Die Nachfrage sei zur Weihnachtszeit immer am grössten gewesen. Er nimmt dabei auch einen emotionalen Aspekt wahr. «Die Käufer wollen bei uns sehen, wie der Truthahn gelebt hat», sagt er. «Es geht nicht einfach ums Essen, es soll etwas Besonderes sein.» Bei ihm hat etwa die Hälfte der Kunden einen Bezug zu Nordamerika, die andere Hälfte sind Schweizerinnen und Schweizer.

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