Diese Pflanzen liefern jetzt wichtige Nahrung für Insekten

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Bern,

Wildbienen, Hummeln und so mancher Schmetterling sind schon wieder auf Futtersuche, aber viele Gärten sind noch kahl. So können Sie ihnen helfen.

Schneeglöckchen
Schneeglöckchen gehören zu den ersten Zwiebelblumen, die zum Winterende erblühen – und damit Insekten Nahrung liefern. - Christin Klose/dpa-tmn

Das Wichtigste in Kürze

  • Es wird Frühling, und langsam erwachen die ersten Insekten aus dem Winterschlaf.
  • Um neue Energie zu tanken, sind früh blühende Pflanzen für sie lebenswichtig.
  • Dazu gehören zum Beispiel Krokusse, aber auch die Weide und andere Gehölze.

Merken Sie schon was – dieses Gefühl von Frühling? Er nähert sich. Besonders spüren das die ersten Insekten. Sie kommen jetzt aus ihren Winterlagern und haben Hunger.

«Es sind vor allem die Arten, die als ausgewachsene Tiere überwintern», sagt die Buchautorin Bärbel Oftring aus Böblingen.

Buchcover Pflanzen Insekten
Bärbel Oftring: Worauf fliegst Du? Kosmos Verlag, Stuttgart, 2021, 144 Seiten, 18 Euro (etwa 18.70 Franken), ISBN: 978-3-440-17263-6 - Kosmos Verlag/dpa-tmn

Etwa Marienkäfer und die Königinnen der Dunklen Erdhummel und Gehörnten Mauerbienen. Sie brauchen jetzt den süssen Pflanzensaft, der in früh im Jahr erscheinenden Blüten wertvollen Zucker und Kohlenhydrate enthält.

Karl-Heinz Jelinek vom Naturschutzbund (Nabu) vergleicht diesen Nektar mit Treibstoff für die Insekten.

Doch seine grünen Produzenten sind meist noch im Winterschlaf. Aber eben nicht alle: Folgend eine Einkaufsliste mit Pflanzen für den insektenfreundlichen Garten.

Tipp 1: Zwiebel- und Knollenblumen

Schneeglöckchen und Krokusse können einmal gepflanzt viele Jahre im Boden bleiben und verwildern dort. So entstehen bunte Blütenteppiche unter Sträuchern und Gehölzen.

Man muss sie nur wenig bekümmern, vor allem sollte man das Erdreich an Stellen, an denen sie spriessen, möglichst wenig hacken und harken.

Mit Kompostgaben erhält man ohne grossen Aufwand die lockere Bodenstruktur.

Blume klein gelb grün Winterling
Der Winterling ist schon ab Februar am Start. - Andrea Warnecke/dpa-tmn

«Eine weitere wertvolle Blume, die reichlich Nahrung bietet, ist der Winterling», sagt Bärbel Oftring. Die anspruchslose Knollenblume ist schon ab Februar am Start.

Mitunter werden die Frühlingsblüher auch als Topfpflanze angeboten, was aber eher als Notlösung dienen sollte.

Tipp 2: Kornelkirsche oder Winterjasmin

Auch im Reich der Gehölze gibt es eine ganze Reihe von Frühblühern. Oftring rät zur Kornelkirsche, die bei den Hainschwebfliegen beliebt ist und die für die Expertin ökologisch besonders wertvoll ist.

«Das ist einer der ersten blühenden Sträucher im Garten.» Man kann die robusten Pflanzen als dichte Hecken oder freiwachsend erziehen.

Winterjasmin kahl Blüten gelb
Der gelbe Winterjasmin lockt die Blauschwarze Holzbiene an. - Andrea Warnecke/dpa-tmn

Der gelbe Winterjasmin ist eine Alternative. Er lockt die Blauschwarze Holzbiene an und man selbst hat optisch auch noch was von ihm, denn die Pflanze bildet sehr schöne goldgelbe Blüten.

Ein weiterer Tipp ist der Haselstrauch, er wird gerne von pollenfressenden Bienen und Hummeln besucht.

Tipp 3: Weiden und ihre Begleiter

Sie haben nicht nur Pollen, sondern auch reichlich Nektar im Angebot: Für Bärbel Oftring sind Weiden eine der wichtigsten Nahrungspflanzen im zeitigen Jahr.

Die Buchautorin findet sogar: «Weiden sind ein absolutes Muss für Garten und Balkon.» Für Letzteres bieten sich Hochstämmchen an.

Blüten weiss klein Kraut
Für die einen Unkraut, für die Insekten wichtige Nahrungsquelle: das Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris). - Andrea Warnecke/dpa-tmn

Als wertvolle Begleiter der Weide empfiehlt Karl-Heinz Jelinek weissblühende Schleifenblumen und Hornveilchen. Sie werden am Fuss der Hochstämmchen gepflanzt und halten auch späten Nachtfrost problemlos aus.

So eine Kombination sei empfehlenswert, denn früh im Jahr aktive Insekten sind bei ihrer Ernährung selten auf einzelne Pflanzenarten spezialisiert, so der Nabu-Experte.

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