Drohnen: Künstliche Intelligenz wird zur Tierschützerin

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Bern,

Drohnen sollen beim Artenschutz in Afrika helfen. Dafür haben Schweizer Forschende ein Computerprogramm entwickelt, dass Wildtiere in Luftaufnahmen entdeckt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Um bedrohte Tierarten in Afrika zu schützen, muss man sie zählen können. Dabei sollen nun Schweizer Drohnen helfen.
  • Damit sie in Drohnenbildern Tiere erkennen können, haben Forscher ein Programm mit künstlicher Intelligenz entwickelt.
  • 200 Freiwillige halfen dabei, die KI zu trainieren. Dank ihnen ist das Zählen nun schneller und kostengünstiger.

Wegen Wilderei sind viele Wildtiere Afrikas bedroht. Ob sich Arten wie das Gnu, die Oryxantillope oder das Nashorn in geschützten Nationalparks vermehren, weiss man aber erst, wenn man sie regelmässig zählt. Doch das Zählen ist gar nicht so einfach, denn die afrikanischen Schutzgebiete sind gross – manche sogar halb so gross wie die Schweiz. Bei diesen braucht es ganze Teams, die mit einem Helikopter übers Land fliegen.

Nun soll das Auszählen schneller und kostengünstiger gehen, dank Drohnen. Ein Konzept dafür entwickelten Forschende der ETH Lausanne. Sie liessen Quadrocopter riesige Schutzgebiete überfliegen und tausende Bilder schiessen – über 150 Aufnahmen pro Quadratkilometer. Die Wildtiere auf diesen Bildern zählte dann ein Computerprogramm, das mit künstlicher Intelligenz arbeitet. Um das Programm zu entwickeln, fütterten die Wissenschaftler es mit Trainingsbildern und brachten ihm so bei, Wildtiere von oben zu erkennen und sie zum Beispiel von einem Busch oder einem Stein zu unterscheiden.

Für die Trainingsphase des Programms nutzen die Computerwissenschaftler sogenanntes Crowdsourcing: 200 Freiwillige sichteten die Schnappschüsse der Drohnen und markierten, welche Objekte Tiere, und welche Steine oder Bäume waren. Anhand dieser Daten lernte die künstliche Intelligenz das Erkennen von Wildtieren immer besser.

Ein erster Praxistest zeigte: Nachdem das Computerprogramm die Bilderflut durchforstet hat, bleiben nur wenige Fotos übrig, die nicht eindeutig zugeordnet sind. Auf ihnen sind fragwürdige Objekte bereits markiert, sodass ein Mensch diese rasch durchschauen kann. Auf diese Weise ist ein ganzer Park innerhalb von nur einer Woche ausgezählt. Das entlastet Naturschützer, die sich so wieder wichtigeren Aufgaben widmen können. Zum Beispiel, Wilderern das Handwerk legen.

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