Eichenprozessionsspinner: Wie gefährlich ist die Raupe?
Der Falter ist ungefährlich, doch die Raupenhaare des Eichenprozessionsspinners sind es nicht. Bei Menschen werden allergische Reaktionen beobachtet.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Raupenstadium können die Haare des Eichenprozessionsspinners gefährlich sein.
- Sie lösen Juckreiz und im schlimmsten Fall eine schwere allergische Reaktion aus.
- Das Tier lebt vor allem in Eichenwäldern und stellt auch ein Problem für Bäume dar.
Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea, kurz: EPS) sind mottenähnliche Nachtfalter, die bevorzugt in Eichenwäldern beheimatet sind. Obwohl sie zunächst harmlos erscheinen, sind die Brennhaare der Raupe ab dem dritten Larvenstadium problematisch.
Diese enthalten sogenanntes Thaumetopoein. Es handelt sich um ein Protein, das für Menschen giftig ist.

Bei massenhaftem Auftreten stellen Eichenprozessionsspinner auch eine Herausforderung für die Forstwirtschaft dar. Die Tiere sind bekannt dafür, die Blätter der Eichenbäume vollständig zu fressen, was zu Folgeproblemen für die Bäume führt.
Juckreiz, Quaddeln, Atemnot: Symptome, die EPS auslösen
Ob am Hals, an den Armen oder im Gesicht: Der Kontakt mit den Brennhaaren des Eichenprozessionsspinners führt zu einer Raupendermatitis, einem intensiven Hautausschlag.
Neben Juckreiz, Rötungen und Quaddeln kann es auch zu Augenreizungen kommen. Manchmal entwickelt sich zum Beispiel eine Bindehautentzündung.
Schwere Verläufe führen zu einem anaphylaktischen Schock, bei dem Betroffene mit Atemnot, Übelkeit und Magen-Darm-Problemen kämpfen.
Wie erkenne ich Eichenprozessionsspinner und wo kommen sie vor?
In der Schweiz kommt der EPS bisher vor allem auf der Alpensüdseite sowie im Nordwesten und Westen vor. Einige Meldungen soll es unter anderem auch aus Zürich geben.
Zwischen April und Mai wird es oft riskant, weshalb du bekannte Gebiete mit den Tieren und deren Nestern meiden solltest. Je nach Wetterlage beginnen sich jetzt die gefährlichen Brennhaare im dritten Stadium zu bilden.

Die durchsichtige Behaarung der Raupen erinnert oft an Spinnfäden. Die zunächst gelb-braunen Raupen nehmen später ein bläulich-schwarzes Aussehen an; Falter sind braun-grau.
Was ist zu tun, wenn es zum Kontakt mit den Brennhaaren kommt?
Bei Verdacht auf einen Kontakt mit den Brennhaaren des Eichenprozessionsspinners solltest du die kontaminierte Kleidung ausziehen und dicht verpacken. Erst danach sollte sie mit in die eigenen vier Wände genommen und bei 60 Grad gewaschen werden.
Wichtig ist dann, den Körper und die Haare zu waschen. Beachte, dass Symptome wie Juckreiz und Rötungen länger andauern können, weshalb bei Bedarf ein Arztbesuch ratsam ist.
Wenn Mitmenschen Anzeichen eines allergischen Schocks zeigen, wähle sofort den Notruf (144). Dies ist zum Beispiel bei Atembeschwerden, geschwollenen Augenlidern und Erbrechen der Fall.