Faktencheck Wespen: Was fliegt denn da herum? (2)
Ist ein Nest an Ihrem Haus, besteht kein Grund zur Sorge – spätestens im Herbst sind Sie die Tiere los. Aber – sind das bei Ihnen wirklich Wespen?
Das Wichtigste in Kürze
- Wer ein Wespennest hat entfernen will, sollte bei grösseren Exemplaren Experten aufsuchen.
- Alternativ ist auch Abwarten möglich: die meisten Arten verschwinden mit Ende August.
- Das unberwechselbare Kennzeichen der Wespe ist übrigens die wohlbekannte Wespentaille.
Wespen stechen zu, wenn sie sich bedroht fühlen – und nur dann. Was können wir tun, um trotz Angst und Widerwillen im friedlichen und schmerzfreien Einklang zu leben?
Ich möchte ihre Nestern nicht an meinem Haus haben. Was kann ich tun?
Wenn Sie ein Wespennest entfernen lassen wollen, sollten Sie entweder Experten vom Wespenschutz oder eine Fachfirma zur Schädlingsbekämpfung beauftragen oder bei der örtlichen Feuerwehr (über die Gemeindeverwaltung, nicht über die Notrufnummer) nachfragen.
Bei mancher Gemeindeverwaltung befindet sich oft auch ein extra Beauftragter, der darauf spezialisiert ist die Nester zu entfernen und umzusiedeln.
Es empfiehlt sich, sich dabei gleich nach den Kosten zu erkundigen, da es grosse Unterschiede geben kann zwischen den verschiedenen Anbietern.
Die gute Nachricht ist: Man kann auch einfach nur noch etwas länger warten. Bald verlässt das gesamte Volk nach und nach den Bau und fast alle Tiere sterben. Und verlassene Nester werden laut Experten nicht mehr besiedelt.
Die meisten Wespenarten sind schon ab Ende August wieder verschwunden, die Lebensmittelliebhaber unter den Wespen sieht man noch in den Herbst hinein.
Wie erkenne ich eine Wespe?
Wer sich unsicher ist, wen er da vor sich hat: Wespen erkennt man gut – und zwar an der bekannten Wespentaille. Es gibt eine Art Einschnitt zwischen dem mittleren Körperabschnitt und dem Hinterleib. Und dann ist da natürlich noch die typische schwarz-gelbe Färbung.
Es gibt neun Arten, die in der Schweiz heimisch sind. Aber nur zwei werden wir an unserem Essen bemerken:
Die sogenannte Deutsche Wespe erkennt man an einer gelben Stelle mit drei schwarzen Punkten zwischen ihren Augen. Die Gemeine Wespe, auch als Gewöhnliche Wespe bezeichnet, hat einen ankerförmigen Fleck an dieser Stelle.
Eine Wespenart ist übrigens die Hornisse, bei der man aber entspannt bleiben kann. Sie gelten als grundsätzlich friedfertige Tiere, die eher flüchten als uns anzugehen. Sie hat zusätzlich zum Streifenmuster in Gelb und Schwarz rötlich-braune Bereiche am Kopf und in der Körpermitte und ist deutlich grösser als andere Wespen.
Zum Vergleich: Honigbienen haben zusätzlich zum Streifenkleid einen eher bräunlichen Hinterleib, sind rundlicher und stärker behaart. Und bei einem Stich verlieren sie ihren Stachel, Wespen nicht.
Hummeln gehören zu den Bienen, daher können Sie ebenfalls stechen. Die vergleichsweise dicken Brummer tragen noch mehr Fell als die anderen Bienen. Und sie wirken gemütlich, wenn sie durch die Gegend schwirren. Sie interessieren sich nicht für Lebensmittel, sondern suchen Nektar.
Schwebfliegen sind nur scheinbar Wespen – und komplett harmlos. Sie können nicht einmal stechen. Ihr schwarz-gelbes Kleid ist reine Tarnung. Die erwachsenen Tiere ernähren sich von Nektar und Pollen.
Am ehesten erkennt man sie am Flug: Sie können wie Kolibris still in der Luft schweben und dann blitzartig vorwärts oder rückwärts lossausen.
Und wer es schafft, sie im Stillstand von der Nähe zu betrachten, erkennt: Schwebfliegen haben wie die Fliegenarten nur zwei ausgereifte Flügel - Bienen und Wespen vier.