Hitze in Australien setzt auch Fischen und Fledermäusen zu
Auch die Tierwelt leidet momentan unter den hohen Temperaturen in Australien. Berichten zufolge sollen Fledermäuse teilweise sogar Menschen angegriffen haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Weihnachten erlebt Australien eine Hitzewelle.
- Die Temperaturen über 40 Grad Celsius setzen auch der Tierwelt zu.
- Zahllose Fische verendeten und Fledermäuse griffen Menschen an.
Wegen der andauernden Hitze in Australien greifen Fledermäuse dort vermehrt Menschen an. Behörden warnen vor weiteren Beiss- und Kratzattacken der gestressten Tiere, wie der Sender ABC am Montag berichtete.
Allein in den vergangenen zwei Wochen habe es nördlich der Metropole Sydney sieben Angriffe von Fledermäusen gegeben. Das sei mehr als je zuvor in einem so kurzen Zeitraum. Bei zwei Tieren sei das dem Tollwuterreger ähnliche australische Fledermaus-Lyssavirus nachgewiesen worden. Es kann für Menschen lebensbedrohlich sein.
Die Hitzewelle dauert bereits seit Weihnachten an. Das ungewöhnlich heisse Wetter mit Temperaturen über 40 Grad Celsius sei eine Belastung für Fledermäuse. Verwirrt fielen einige Tiere von Bäumen und verfingen sich etwa in Stromleitungen. Menschen seien beim Versuch zu helfen attackiert worden. Statt Fledermäusen in Not selbst zu retten, solle man lieber Experten herbeigerufen, schrieb der Sender.
Fast eine Million tote Fische
Im Osten Australiens sind bis zu einer Million Fische eines der wichtigsten Flusssysteme des Landes verendet. An den Ufern der Flüsse Murray und Darling verrotten derzeit Hunderttausende toter Fische, die Behörden sprechen von knapp einer Million.
Nach Angaben der Regierung von New South Wales könnte sich die Situation angesichts der für diese Woche vorhergesagten hohen Temperaturen weiter verschlimmern.
Über die Gründe des Fischsterbens ist ein politischer Streit entbrannt. Premierminister Scott Morrison machte erneut die anhaltende Dürre für das Fischsterben verantwortlich. «Das ist ein verheerendes ökologisches Ereignis», sagte der konservative Regierungschef am Montag.
Wasserbewirtschaftung gefährdet ebenfalls
Zahlreiche Einwohner des Murray-Darling-Beckens machen hingegen die Wasserbewirtschaftung für das Fischsterben verantwortlich, diese habe dazu geführt, dass die Flüsse weniger Wasser führten und das Flusswasser zunehmend verschmutze. Niedrigwasser und die Hitze könnten zudem zu einer Algenblüte geführt haben, die wiederum die Fische zusätzlich bedroht.
Seit Jahren waren Wissenschaftler vor der unkontrollierten Wasserentnahme etwas zur Bewässerung in der Landwirtschaft. «Nicht die Hitze ist für tote Fische und sterbende Flüsse verantwortlich, vielmehr entziehen wir unseren Flüssen zuviel Wasser», sagte der Experte für Wasserökonomie an der Australian National University, John Williams.