Hoffnungsschimmer für unsere nächsten Verwandten

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Zürich,

Viel mehr freilebende Gorillas und Schimpansen leben in den zentralafrikanischen Wäldern als bisher vermutet. Das zeigt eine neue Studie. Aufatmen können Naturschützer dennoch nicht.

Das Wichtigste in Kürze

  • Gorillas und Schimpansen sind vom Aussterben bedroht.
  • Bisher war unklar, wie viele der Tiere noch in den zentralafrikanischen Wäldern leben.
  • Eine neue Studie zeigt nun: Es sind viel mehr Gorillas und Schimpansen übrig als bisher vermutet.
  • Dennoch gehören die Affen weiterhin zu den bedrohten Arten. Es bleibt lediglich etwas mehr Zeit, um sie zu retten.

Gorillas und Schimpansen sind vom Aussterben bedroht: Wilderer sowie die Ausbreitung von Ebola setzen die Bestände unter Druck. Auch die Vernichtung ihrer Lebensräume in den zentralafrikanischen Wäldern zugunsten von Palmölplantagen oder Bergwerken bedrängt die Tiere. Wie viele Gorillas und Schimpansen noch übrig sind, wusste man bisher nicht genau. Denn häufig bewohnen sie für Menschen schwer zugängliche Gebiete. Nun bringt eine kürzlich erschienene Studie der US-amerikanischen Naturschutzstifung Wildlife Conservation Society Klarheit.

Die Wissenschaftler untersuchten die Verbreitung von Gorillas und Schimpansen zwischen 2003 und 2013 in Kongo, Kamerun, der Zentralafrikanischen Republik, Gabon und Äquatorialguinea. Dazu durchwanderten sie die Lebensräume der Affen und zählten deren Nester, die diese nachts bewohnen. Insgesamt legten die Naturschützer so etwa 9'000 Kilometer zurück – das entspricht etwa der Strecke von New York bis London.

Die Resultate sind – zumindest auf den ersten Blick – erfreulich: Verglichen mit bisherigen Schätzungen leben viel mehr Affen im untersuchten Gebiet, nämlich etwa 360'000 Gorillas und 130'000 Schimpansen. Allerdings ging die Zahl der Gorillas in den betrachteten zehn Jahren um gut zwanzig Prozent zurück. So gehören denn auch beide Menschenaffen nach wie vor zu den bedrohten Arten. Die Forscher warnen deshalb davor, die neuen Zahlen falsch zu deuten. Man habe lediglich etwas mehr Zeit, um die Tiere zu schützen. Doch gerettet seien sie noch nicht.

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