Hunde kommunizieren ähnlich wie Kängurus
Forscher aus Sydney stellten fest, dass wir mit Kängurus ähnlich gut kommunizieren können wie mit Hunden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Kommunikation mit unseren Haustieren sind wir gewohnt.
- Erstaunlicherweise können auch Kängurus mit Menschen «sprechen».
- Forscher vergleichen ihre Mimik mit der des Hundes.
Die grossen dunklen Augen, die Schnauze oder die aufgestellten Ohren: Schaut man einem Känguru ins Gesicht, kann es durchaus an ein Pferd oder Hund erinnern.
Und genau diese Merkmale sind entscheidend, wenn wir Menschen mit Haustieren Kontakt haben.
Australische Forscher stellten fest, dass die Beuteltiere ebenfalls gezielt Mimik mit Augen, Schnauzen und Ohren einsetzen. Ein überraschendes Ergebnis. Denn Kängurus sind nicht domestiziert und deshalb nicht darauf angewiesen, mit Menschen kommunizieren zu können.
Kängurus baten um Hilfe bei der Futtersuche
Die Beobachtungen zur Kommunikation gelangen den Forschern mit Hilfe eines Futterexperiments. Dafür lernten die Tiere zuerst, wie sie aus einer präparierten Box Futter bekommen konnten. Danach blockierte das Forscherteam die Kisten, sodass die Kängurus nicht mehr herankamen.
Nachdem die Tiere dieses Problem erkannt hatten, änderten sie ihre Herangehensweise: Ihre Blicke wechselten zwischen einem Versuchsleiter und der Box hin und her. Damit zeigten sie das gleiche Verhalten wie Hunde, wenn sie menschliche Aufmerksamkeit erhalten wollen.
Die Forscher beobachteten noch mehr Verhaltensweisen, die von Haustieren bekannt sind. Einige Kängurus schnüffelten an den Knien der Teammitglieder oder stupsten sie mit den Pfoten.
Universellere Kommunikation zwischen den Arten
Die Erkenntnisse aus Sydney zeigen, dass die Kommunikationsfähigkeit von Wildtieren bisher deutlich unterschätzt wird. Die Domestizierung, die bisher als Grundlage für die Kommunikation mit dem Menschen galt, ist nicht zwingend nötig. Das gilt offenbar gerade für sehr sozial lebende und intelligente Tiere, so die Forscher.
Kängurus unterhalten sich auch untereinander mit Blicken und Berührungen. Vermutlich setzen sie dieselbe Strategie ein, wenn sie auf Menschen treffen.
Die Erkenntnisse sind allerdings mit Vorbehalt zu geniessen. Das Team aus Sydney arbeitete mit Tieren aus unterschiedlichen Zoos und Tierparks in ganz Australien. Wirklich wild waren die Versuchstiere nicht. Ein bisschen «Menschenkenntnis» hatten die Tiere also schon, wie die Forscher einräumen.