Mini-Fisch besitzt Mini-Gene

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Sie sind noch winziger als unser kleiner Fingernagel: Die Zwergbärblinge. Welche Besonderheiten sonst noch in diesen Fischchen stecken, untersuchten Forscher nun mittels Genanalysen.

Die kleinsten Fische der Welt, die Zwergbärblinge, leben in den Torfsumpfwäldern Südostasiens. Bild: Lukas Rüber
Die kleinsten Fische der Welt, die Zwergbärblinge, leben in den Torfsumpfwäldern Südostasiens. Bild: Lukas Rüber - Community

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwergbärblinge sind die kleinsten Fische der Welt.
  • Ein Forscherteam untersuchte nun, ob sich die winzige Körpergrösse der Fische auch in deren Genen wiederspiegelt.
  • Und tatsächlich: Sie entdeckten, dass das Genom der Fische verglichen mit anderen Karpfenfischen viel kürzer ist.
  • Die Schrumpfung des Erbguts könnte mit dem sauerstoffarmen und sauren Lebensraum der Fischchen zusammenhängen.

Zwergbärblinge sind die kleinsten Fische der Welt. Doch die nur acht Millimeter kleinen Tierchen sind in ihrem Bestand gefährdet. Denn ihr einziger Lebensraum, die Torfsumpfwälder Südostasiens, verschwinden zunehmend. Sie werden entwässert, abgeholzt und oft durch ausgedehnte Ölpalmplantagen ersetzt. Umso wichtiger ist es, die winzigen Wassertierchen genauer zu erforschen. Ein internationales Forscherteam unter Beteiligung des Naturhistorischen Museums Bern untersuchte nun, ob sich die winzige Körpergrösse der Fischchen auch in deren Genen wiederspiegelt. Dazu entschlüsselten die Zoologen das Erbgut von zwei Zwergbärblingsarten. Und tatsächlich: Sie entdeckten, dass das Genom der winzigen Fische verglichen mit anderen Karpfenfischen viel kürzer ist.

Dieses Mini-Erbgut entwickelte sich im Laufe der Evolution aufgrund von zwei Prozessen: Zum einen schrumpften einzelne Gene, indem sich die sogenannten nicht kodierenden Genabschnitte herauslöschten. Das sind die Bereiche des Erbguts, die nicht zur Herstellung von Proteinen dienen. Zum anderen fielen einzelne Gene gänzlich weg. Unter anderem solche, die sonst bei Fischen eine Schlüsselrolle bei der Bildung von Skelett, Muskeln und Nervenspielen.

Die Schrumpfung des Erbguts könnte laut der Forscher mit dem sauerstoffarmen und sauren Lebensraum der Fischchen zusammenhängen. Womöglich hätten sie sich so im Laufe der Evolution auf ein Leben in den Torfsumpfwäldern spezialisiert – und dabei jeglichen genetischen Ballast abgeworfen.

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Initiated by: Gebert Rüf

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