Pupser rettet Bombardierkäfer das Leben gegen Kröten

Ein asiatischer Käfer scheidet nicht ohne Gegenwehr aus dem Leben. Wissenschaftler haben herausgefunden, wie ein spezieller Bombardierkäfer sich gegen Fressfreinde wehrt: mit einem Furz.

Pheropsophus jessoensis, ein asiatischer Bombardierkäfer, der vor allem in Japan, China und Süd- und Nordkorea vorkommt.
Pheropsophus jessoensis, ein asiatischer Bombardierkäfer, der vor allem in Japan, China und Süd- und Nordkorea vorkommt. - Science Magazine (Screenshot Youtube)

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein asiatischer Bombardierkäfer wehrt sich noch im Magen einer Kröte.
  • Mit einer Furzattacke sorgt der Käfer dafür, dass die Kröte erbrechen muss.

In der Tierwelt kann ein Pupser leben retten. Käfer gehören zu den Lieblingsspeisen von Kröten. Doch eine bestimmte Bombardierkäfer-Art (Pheropsophus jessoensis) setzt sich kräftig zur Wehr – und zwar nachdem die Tiere gefressen wurden.

Das schreiben die beiden japanischen Wissenschaftler Shinji Sugiura und Takuya Sato von der Universität Kobe im Fachjournal «Biology Letters».

Biologische Gaswaffe

Der Bombardierkäfer verfüge über die Fähigkeit, eine heisse Chemikalie auszustossen, nachdem er von der Kröte verschluckt worden ist. In vielen Fällen würgen die Kröten ihre Beute dann wieder aus (siehe Bildstrecke). Bei der Chemikalie handle es sich um eine Art Gas, weswegen solche damit ausgestatteten Insekten in Japan im Volksmund auch «furzende Käfer» genannt werden.

«Diese Art von Käfer ist in Japan schon seit 100 Jahren bekannt, man wusste jedoch bislang nicht, gegen welchen Feind die chemische Selbstverteidigung wirksam ist», sagte Sugiura der Deutschen Presse-Agentur. Im Labor fanden er und sein Kollege heraus, dass der Bombardierkäfer bei einem Angriff durch die beiden Krötenarten «Bufo japonicus» und «Bufo torrenticola» vom Bauch aus eine heisse Chemikalie ausspritzt.

Kröten müssen sich übergeben

Zwar hätten während der Experimente alle Kröten die Käfer verschlungen. 43 Prozent von ihnen würgten ihre Beute aber nach einer Zeit von 12 bis 107 Minuten wieder aus. Sämtliche erbrochenen Käfer seien putzmunter wieder herausgekommen.

Die ausgestossene Chemikalie habe die Kröten dazu gezwungen, sich zu erbrechen, schreiben die Forscher. Mitentscheidend für eine erfolgreiche Flucht der Bombardierkäfer sei das Grössenverhältnis zwischen Jäger und Beutetier. Grosse Käfer hätten häufiger die Fressattacke überstanden als kleine Käfer. Gleichzeitig würgten kleine Kröten die Käfer häufiger aus als grosse Kröten.

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