Wer hätte das gedacht? Das Bett eines Menschen ist schmutziger als die Schlafstätte eines Schimpansen. Selbst Forscher konnten dies kaum glauben, als sie die Betten der Schimpansen auf Parasiten untersuchten.
Ein Schimpanse verbringt sein halbes Leben im Bett, trotzdem wechselt das Tier jeden Tag die Schlafstätte.
Ein Schimpanse verbringt sein halbes Leben im Bett, trotzdem wechselt das Tier jeden Tag die Schlafstätte. - Getty

Das Wichtigste in Kürze

  • Forscher haben herausgefunden, dass Schimpansen erstaunlich saubere Schlafstätten besitzen.
  • Laut den Zoologen dürfte dies der Fall sein, da die Tiere jeden Tag das Bett wechseln.
  • Die Betten der Schimpansen sind sogar reinlicher als die der Menschen.
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Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Wir stehen am Morgen auf und gehen am Abend ins Bett. Und dieses Bett, das beziehen wir natürlich nicht jeden Abend neu. In unseren Schlafstätten wimmelt es deshalb nur so von Fäkal-, Oral- und Hautbakterien. Keine schöne Vorstellung.

Wenn Wissenschaftler beim Menschen im Bett also all diese Bakterien finden, dann möchte man gar nicht wissen, wie das dann erst bei Tieren aussieht. Nun, beim Schimpansen zumindest, sieht es überraschenderweise einiges besser aus als bei uns. Die Affen machen sich nämlich jeden Tag ein frisches Bett und dieser ständige Wechsel wirkt sich positiv auf die Hygiene aus.

So fanden Wissenschaftler in den Schimpansen-Schlafstätten, zu ihrer eigenen Überraschung, keine Parasiten, wie sie in einem Bericht in der Fachzeitschrift «Royal Society Open Science» festhalten.

Ein Schimpanse wechselt jeden Tag sein Bett

Die Zoologen erklären sich diese Ergebnisse damit, dass das Bett für einen Schimpansen äusserst wichtig ist. Dort verbringt er nämlich beinahe sein halbes Leben, entsprechend sorgfältig geht er auch beim Bau vor.

Als Platz wird normalerweise ein sicherer Standort hoch oben in einem Baum ausgewählt. Damit das Bett stabil ist, kommen nur ganz bestimmte Baumarten in Frage. Deren Zweige müssen einerseits fest sein und sich andererseits leicht miteinander verflechten lassen. Für Gemütlichkeit polstern die Tiere, die so entstandene Plattform, mit Blättern.

Es ist ein grosser Aufwand der in den Bau investiert wird, trotzdem suchen sich die Schimpansen am nächsten Tag bereits ein neues Bett.

Schimpansen verfolgen strenge Hygiene-Regeln

Dieses Verhalten ist laut den Wissenschaftlern auch für Gorillas, Bonobos und Orang-Utans typisch. Die Zoologen gehen davon aus, dass der ständige Bettenwechsel möglicherweise verhindert, dass sich Bakterien und andere Krankheitserreger anreichern.

Zudem ensteht durch den ständigen Wechsel auch kein Geruch, der Feinde anlocken könnte. Darmbakterien wurden ausserdem keine gefunden, da die Tiere sehr strenge Toiletten-Hygiene verfolgen und sicherstellen, dass gar nichts ins Bett geht.

Dieses Verhalten kennt man zwar auch vom Menschen, da wir aber nicht jeden Tag unsere Schlafstätte wechseln sind unsere Betten, wie auch andere Plätze in menschlichen Behausungen, voller Bakterien, die von unseren Körper abfallen.

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