So nehmen Hunde unsere Welt wahr
Hunde sehen anders als wir Menschen. Aber sie sind keinesfalls farbenblind. Wir verraten, was die Vierbeiner durch ihre Augen wahrnehmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Lange Zeit wurde angenommen, dass Hunde keine Farben wahrnehmen.
- Die Vierbeiner sehen jedoch insgesamt zwei Farbspektren.
- Ihr Sehvermögen ist vor allem bei Dunkelheit gut ausgeprägt.
Hunde haben erwiesenermassen eine bessere Nase als wir – denn die Vierbeiner besitzen wesentlich mehr Riechzellen. Aber wie steht es um die Augen?
Können Hunde Farben sehen?
Dass Hunde keinesfalls farbenblind sind, haben unter anderem Wissenschaftler der University of California 1989 mit ihrer Untersuchung «Color vision in the dog» belegt. Die Studie stellt fest, dass Hunde die Welt vorwiegend in Blau- und Gelbtönen sehen.
Weil die Tiere zwei Farbspektren wahrnehmen, werden sie als sogenannte Dichromaten (griechisch: «di» für «zweifach») bezeichnet. Das rote Farbspektrum nehmen Hunde mit ihren Augen nicht wahr.
Deshalb ist ihr Farbsehen mit Personen vergleichbar, die eine Rot-Grün-Schwäche haben. Menschen werden hingegen Trichromaten (griechisch: «tri» für «dreifach») genannt, weil sie das rote Farbspektrum wahrnehmen.
Wie ist das Sehvermögen von Hunden im Dunkeln?
Hunde verfügen in ihrer Netzhaut – genau wie der Mensch – über sogenannte Zapfen. Bei den Vierbeinern sind zwei Zapfentypen vorhanden, sodass sie damit Blau- und Gelbtöne wahrnehmen.
Im Dunkeln sind Hundeaugen denen der Menschen überlegen: Die Vierbeiner haben mehr Stäbchen (Lichtsinneszellen), sodass sie bei Dunkelheit und in der Dämmerung besser sehen.
Ihr gutes Sehvermögen bei Nacht ist auf die evolutionäre Entwicklung der Tiere zurückzuführen. Denn die Vorfahren unserer heutigen Haushunde waren oft in der Dämmerung auf Beutejagd.
Hunde nehmen Bewegungen intensiver wahr
Das Gesichtsfeld der Tiere fällt verhältnismässig gross aus, weshalb sie Bewegungen gut wahrnehmen. Während es bei den Fellnasen durchschnittlich 250 Grad beträgt, ist der Winkel bei Menschen um ungefähr 70 Grad kleiner.
Deshalb sind die Vierbeiner oft in der Lage, Bewegungen schneller wahrzunehmen, die zum Beispiel hinter ihnen stattfinden. Man spricht bei unseren tierischen Freunden auch von einem besseren peripheren Sehvermögen.
Beachte aber, dass die Position der Augen sich von Rasse zu Rasse unterscheiden kann. Auch davon hängt ab, wie umfassend Hunde das wahrnehmen, was um sie herum passiert.