So schützen sich Jogger vor Greifvögel-Angriffen

Samina Stämpfli
Samina Stämpfli

Ruswil,

Vogelangriffe können heimtückisch sein. Gerade letzthin wurde bekannt, dass eine Frau nach einer Mäusebussard-Attacke an der Hasenpest erkrankte. Nau hat im Interview nachgefragt, wie man sich gegen die Tiere schützen kann.

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Livio Rey erzählt, wie man sich gegen einen Vogelangriff schützen kann. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Wahrscheinlichkeit eines Greifvogel-Angriff in der Schweiz ist eher klein.
  • Livio Rey von der Schweizerischen Vogelwarte weiss, wie man sich gegen eine Attacke schützen kann.

Spätestens seit dem Mäusebussard-Angriff auf eine Joggerin im Aargau letztes Jahr wissen wir: Nicht nur in Hitchcock-Filmen greifen Vögel Menschen an. In der Schweiz besteht keine Meldepflicht bei Greifvögel-Angriffen, aber mindestens ein Dutzend Vorfälle werden jährlich bei der Vogelwarte Sempach gemeldet. Laut dem Mediensprecher der Schweizerischen Vogelwarte, Livio Rey, sind es in der Schweiz vor allem die Mäusebussarde, die Menschen angreifen. Vereinzelt auch Milane.

Der Mensch soll bloss erschreckt werden

Während der Brütezeit von Mai bis Juli können die Tiere ein solches Verhalten aufzeigen. «Wenn die Mäusebussarde Junge haben, wollen sie diese natürlich schützen», so Rey. In den meisten Fällen greifen die Tiere den Jogger aber nicht tatsächlich an. «Es ist nur ein Scheinangriff. Die Tiere haben kein Interesse daran den Menschen zu verletzen», meint Rey weiter. Durch den Überraschungseffekt soll der Mensch nur vertrieben werden.

«Kleben sie sich Augen auf den Hinterkopf»

Livio Rey kennt einen ganz besonderen Trick, um allfällige Wutvögel abzuhalten: «Kleben sie sich Augen auf den Hinterkopf. Denn die Tiere greifen nur an, wenn sie im Glauben sind, nicht gesehen zu werden.» Mit Kulleraugen auf dem Hinterkopf soll dies verhindert werden. Weiter rät der Experte, einen Kopfschutz wie beispielsweise eine Kapuze zu tragen, um bei einem Angriff den direkten Kontakt zu vermeiden.

Wahrscheinlichkeit ist sehr klein

Die Angriffe auf Menschen seien im Verhältnis aber ziemlich tief. «Der Mäusebussard ist in der Schweiz mit bis 25'000 Paaren der meistverbreitetste Greifvogel in der Schweiz». Das Aufeinandertreffen mit Joggern sei deswegen nichts Aussergewöhnliches. «Die Wahrscheinlichkeit, attackiert zu werden, ist aber sehr klein», erklärt Rey. Falls dies doch einmal passiert, sei es aber wichtig, sofort den Hausarzt aufzusuchen. «Mindestens gegen Tetanus sollte man sich impfen lassen.»

Wie man sich weiter gegen Greifvögel-Attacken schützen kann, ist auf dem Merkblatt der Vogelwarte Sempach nachzulesen. Weitere Tipps und Tricks verrät Livio Rey im Interview.

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