Tierschutz: Herbst ist Hochsaison für Igel – darauf muss man achten

Mirjam Walser
Mirjam Walser

Bern,

Wenn sich die Blätter bunt verfärben und die Tage länger dunkel werden, ist Hochsaison für die Igel. Damit sie den Winter überleben, ist der Tierschutz gefragt.

Igel Tierschutz Herbst
Im Herbst kann man viele Igel beobachten, denn sie sind jetzt besonders aktiv. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Herbst bereiten sich die Igel auf die Winterzeit vor.
  • Sie sind deshalb besonders aktiv, suchen Futter und einen geeigneten Unterschlupf.
  • Gesunde Tiere sollten in Ruhe gelassen werden.
  • Gartenbesitzer können den Tieren mit Laub und Zweigen einen Unterschlupf bieten.

Im Herbst sind Igel besonders aktiv. Sie futtern sich jetzt den nötigen Winterspeck an und suchen einen geeigneten Unterschlupf für den Winterschlaf. Gesunde, kräftige Igel überleben den Winter in der freien Natur ohne Probleme. Wenn sie nicht gestört werden.

Für den Tierschutz ist es deshalb wichtig, dass Igel nicht aus falsch verstandener Fürsorge der Natur zu entnommen werden.

Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten weist darauf hin, dass der Igel ein Wildtier ist. Nur im Notfall, also wenn das Tier verletzt, krank oder verwaist ist, gehört es in menschliche Obhut. Ab einem Gewicht von 500 Gramm sind Igel grundsätzlich ausreichend gewappnet, um den Winterschlaf zu überstehen.

Igel Tierschutz
Tierschutz bei Igeln bedeutet: Sind sie nicht offensichtlich krank oder verletzt, sollte man sie in Ruhe lassen. - Depositphotos

Sieht man einen Igel tagsüber, sollte man ihn gut beobachten. In der Regel ist dies ein Hinweis, «dass es sich um schwache, verletzte, kranke oder elternlose Tiere handelt. Denn gesunde Igel sind normalerweise nur nachtaktiv», so Dominik del Castillo von Vier Pfoten Schweiz.

Igel gesichtet, was nun?

Findet man einen offensichtlich hilfsbedürftigen Igel, fängt man diesen am besten behutsam mit Handschuhen ein. In einer geeigneten Transportbox bringt man das Tier dann zur nächstgelegenen Igelstation. Die Pflege erfordert Expertise, Zeit und Wissen und sollte nur von einer Fachperson übernommen werden.

In der Schweiz gibt es Igelstationen in verschiedenen Kantonen. Diese setzen sich für den fachgerechten Tierschutz ein und kümmern sich um das Wohl der Tiere.

Tierschutz: Gartenbesitzer sind gefragt

Um ihre Energiereserven für den Winter aufzufüllen, sind Igel nun vermehrt auf Nahrungssuche. Als Insektenfresser brauchen sie tierische Proteine. Igel jagen nachts Schnecken, Käfer, Spinnen, Insekten und Larven.

Wer ihnen die Futtersuche erleichtern will, sollte seinen Garten für Insekten attraktiv halten. Im Normalfall brauchen Igel kein zusätzliches Futter von Menschen. In einigen Kantonen ist das Füttern von Wildtieren sogar verboten.

Igel im Laub
Das herbstliche Laub bietet ein ideales Versteck für Igel. - Depositphotos

Wer sich als Gartenbesitzer für den Tierschutz einsetzen will, kann den Igeln Schutz vor Wind und Wetter bieten. Liegengelassene Laub- oder Komposthaufen sowie Zweige dienen den Igeln als ideales Versteck.

Zudem sollte unbedingt auf Motorsensen verzichtet werden. Diese sind, nach dem Autoverkehr, eine der häufigsten Verletzungs- und Todesursachen von Igeln durch Menschenhand.

Die Tiere bauen sich gern unter Hecken ihren Unterschlupf. Sie können durch ihre gute Tarnung oft nicht rechtzeitig – vor dem Einsatz der Motorsense – erkannt werden. Auch Mähroboter können für Igel gefährlich werden. Sie sollten daher nach dem späten Nachmittag nicht mehr laufengelassen werden und wenn möglich nur unter Aufsicht.

Kommentare

User #2980 (nicht angemeldet)

Jööööö. Bastelst Du ihm jetzt ein gemütliches Heim?? Ich empfehle dazu die 10bändige Enzyklopädie "Igelheime basteln leicht gemacht".

User #2980 (nicht angemeldet)

Erst wenn der Mensch zu spät entdeckt haben wird, dass man Igel nicht essen soll, weil sie so süss sind, wird er hinter der Biegung des Flusses begraben werden. Sitting Bull

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