Tierschutz warnt: Adoption von Haustieren nicht immer seriös
Viele Menschen entscheiden sich, einen Hund oder Katze aus dem Tierschutz zu adoptieren. Doch nicht alle Vermittlungs-Organisationen arbeiten seriös.
Das Wichtigste in Kürze
- Nicht aller Organisationen, die Haustiere zur Adoption vermitteln, arbeiten seriös.
- Es kann dann zu Fehlplatzierungen führen – mit Konsequenzen für die Tiere.
- Vor einer Haustier-Adoption sollte man eine Organisation gut prüfen.
Im Ausland suchen viele Hunde und Katzen ein Zuhause. Es gibt immer mehr Organisationen, die sich auf die Vermittlung von Tieren aus Süd- und Osteuropa in die Schweiz spezialisieren. Eigentlich eine gute Sache, denkt man.
In der öffentlichen Wahrnehmung überwiegt denn auch die Darstellung erfolgreicher Tiervermittlungen. Doch nicht alle Organisationen arbeiten seriös und tierschutzgerecht. Nur selten wird bekannt, dass diese Vermittlungen auch ein trauriges Ende nehmen können.
Darauf weist die Susy Utzinger Stiftung für Tierschutz hin, die verschiedene Tierschutzvereine, die Auslandsadoptionen durchführen, untersucht hat. Die Stiftung attestiert vielen Vereinen Transparenzprobleme. Dabei ist es für Tierfreunde die einzige Möglichkeit die Seriosität zu überprüfen, wenn die Vereine offen ihre Prozesse dokumentieren.
Tierschutz? Am Ende leiden die Tiere
Auch wenn es viele Tierschutzvereine gut meinen – wenn sie nicht professionell arbeiten, leiden am Ende die Tiere.
Oft entscheiden sich die Menschen für die Übernahme eines Tieres, das sie noch nie getroffen haben. Dieses wird dann von einer Organisation in die Schweiz eingeführt. Es kann dann vorkommen, dass sie in einem ungeeigneten Zuhause landen. Sie werden zu Wanderpokalen oder landen in einem Schweizer Tierheim.
Zahlreiche Probleme bei unseriöser Vermittlung
Wer an eine unseriöse Organisation gerät, muss leider auch mit einer Reihe an Folgeproblemen rechnen.
Beim Transport aus dem Ausland in die Schweiz sollte genau nachgefragt werden. Durch zu lange Transporte ohne Pause können Tiere sehr geschwächt oder traumatisiert werden. Für die neuen Besitzer bedeutet das danach langwierige und oft kostenintensive Aufbauarbeit.
Manche Tiere kommen krank in der Schweiz an. Es fallen für die neuen Besitzer hohe Kosten für den Tierarzt an.
Auch kommt es immer wieder zu entlaufenen Tieren, weil sie entweder schlecht gesichert werden oder nicht sozialisiert sind. Sie können erst nach Tagen oder Wochen wieder eingefangen werden. Wenn sie nicht vorher verhungern oder von Autos erfasst werden.
Manche Hunde werden hinsichtlich ihres Verhaltens nicht gründlich abgeklärt. Wenn Besitzer dann kein oder ungenügendes Wissen zum Ausdrucksverhalten besitzen, kann es zu Beissvorfällen kommen. Unabhängig davon, was die Gründe für den Vorfall sind, werden die Tiere eingeschläfert.
Seriöse Organisationen erkennen
Eine seriöse Organisation zu erkennen ist nicht immer einfach. Über die Webseite, Berichte und im Gespräch lässt sich herausfinden, wie transparent eine Organisation über ihre Arbeitsweise kommuniziert.
Zudem sollte eine Organisation Tiere nicht leichtfertig vermitteln, sondern die Adoptanten immer gründlich prüfen.
Um «Fehlvermittlungen» und Enttäuschungen zu vermeiden, sollten die zukünftigen Tierhalter ihr Wunschtier unbedingt persönlich kennenlernen. «Ob in der Schweiz oder in einem anderen Land», betont Myrto Joannidis der Susy Utzinger Stiftung für Tierschutz.
So arbeiten auch die Tierheime in der Schweiz. Wer ein Tier adoptieren will, muss sich persönlich im Tierheim vorstellen und das neue Familienmitglied kennenlernen.