Training für taube Hunde: stumme Kommunikation
Auch gehörlose Hunde können mit der richtigen Technik trainiert werden – Handzeichen, Geduld und positive Verstärkung sind der Schlüssel.
Das Wichtigste in Kürze
- Gehörlose Hunde nutzen verstärkt ihre Seh- und Geruchssinne.
- Handzeichen ersetzen beim Training das Klickgeräusch.
- Geduld und positive Bestärkung sind entscheidend für den Erfolg.
Hunde, die von Geburt an taub sind oder im Laufe ihres Lebens das Gehör verlieren, können dennoch ein erfülltes Leben führen und trainiert werden. Da sie verstärkt auf ihre anderen Sinne wie Sehen und Riechen angewiesen sind, erfordert ihr Training einen etwas anderen Ansatz.
Mit klaren Handzeichen, positiver Bestärkung und ruhigen, ablenkungsfreien Umgebungen können auch gehörlose Hunde Tricks lernen, alltägliche Fähigkeiten entwickeln und eine enge Bindung zu ihren Menschen aufbauen.
Wichtig ist dabei, Geduld und Verständnis zu zeigen und die Kommunikation an die Bedürfnisse des Hundes anzupassen.
So gelingt die Kommunikation mit gehörlosen Hunden
Wichtig ist bei einem gehörlosen Hund darauf zu achten, ihn nicht durch plötzliche Bewegungen oder Berührungen zu erschrecken. Deshalb sollten keine vibrierenden Halsbänder verwendet werden.
Jede Lerneinheit beginnt damit, die Aufmerksamkeit des Lernenden auf sich zu ziehen. Bei einem Hund mit Hörschwierigkeiten funktioniert dies am besten an einem ruhigen Ort ohne Ablenkungen.
Sobald der Hund Blickkontakt aufnimmt, wird er mit einem Leckerli belohnt. So wird der Hund immer wieder den Augenkontakt suchen.
Handzeichen: Der Schlüssel zum Training
Im Clicker-Training wird eine Assoziation zwischen dem Klickgeräusch und der Lieferung eines Leckerlis hergestellt. Bei gehörlosen Hunden kann stattdessen ein Handzeichen, zum Beispiel ein ausgestreckter Zeigefinger, verwendet werden.
Mithilfe von Lockmitteln können taube Hunde neue Fertigkeiten und Tricks lernen. Ein Beispiel ist das Kommando «Sitz».
Sobald der Hund aufmerksam ist, hält man ihm ein Leckerli vor die Nase und hebt es langsam über seinen Kopf. Der Hund wird sich automatisch hinsetzen. Die Belohnung muss sogleich mittels positivem Handzeichen, zum Beispiel Daumen hoch, und Leckerli folgen.
Alltägliche Fähigkeiten und positive Verstärkung
Das Nutzen von natürlichem Verhalten eignet sich hervorragend zum Erlernen alltäglicher Fähigkeiten – auch bei gehörlosen oder schwerhörigen Hunden. Hierbei warten Sie ab, bis der Hund das gewünschte Verhalten zeigt.
Ist es so weit, bestätigen Sie sein Verhalten mit dem Handzeichen und geben ihm ein Leckerchen.
Denken Sie daran: Geduld, Freundlichkeit und Verständnis sind entscheidend. Mit positiver Bestärkung können Sie Ihrem vierbeinigen Freund helfen, sein volles Potenzial auszuschöpfen.