Kleine Kitten sind zuckersüss – doch manchmal kommt es vor, dass sie von der Mutterkatze gefressen werden. Dafür gibt es verschiedene Gründe.
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Manche Mutterkatzen fressen ihre Kitten. - pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Manche Mutterkatzen fressen ihre eigenen Jungen.
  • Wie kann es dazu kommen?
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Es ist ein schockierendes Phänomen, das jedem Katzenliebhaber das Herz bricht: Eine Mutterkatze, die eines ihrer eigenen Kätzchen frisst. Obwohl es selten vorkommt, kann es passieren – und wenn Sie selbst Katzen züchten oder sich um streunende Tiere kümmern, sollten Sie darauf vorbereitet sein. Aber warum tun Katzen so etwas? Dafür gibt es einige Gründe.

Krank oder schwach: Der Überlebensinstinkt der Mutter

Einer der häufigsten Gründe für dieses Verhalten ist die Gesundheit des Kittens. Ist ein Jungtier krank oder schwach und hat kaum Überlebenschancen, wird die Mutter instinktiv handeln. Mit ihrem ausgeprägten Geruchssinn kann eine Katze Krankheiten wahrnehmen – und reagiert entsprechend zum Schutz des restlichen Wurfs.

Sie fragen sich vielleicht, warum die Mutterkatze nicht einfach das kranke oder tote Kätzchen aus dem Nest wirft oder es nicht weiter beachtet? Weil jede Störung im Nest die Mutterkatze alarmiert und sie dazu veranlasst, den Standort zu wechseln. Ist dies nicht möglich oder zu stressig, kann es passieren, dass sie eines der Kätzchen frisst.

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Kranke Kitten werden sofort von der Mutter erkannt. - pexels

Besonders bei Erstmüttern kann Unerfahrenheit zum Verzehr der eigenen Jungen führen. Sie wissen möglicherweise nicht genau, was sie tun sollen und können versehentlich ein Jungtier töten – und dann fressen.

Auch tote Neugeborene können von der Mutter verzehrt werden. Der Grund hierfür liegt – wie auch sonst – in dem hohen Ansteckungsrisiko durch Bakterien, welches eine Gefahr für den Rest des Wurfs darstellt.

Unterernährung: Der verzweifelte Akt einer hungrigen Mutter

In freier Wildbahn kommt es häufig vor, dass unterernährte Mutterkatzen ihre Kätzchen fressen müssen. Die Aufnahme von Nährstoffen durch das Fleisch des Nachwuchses ist oft überlebensnotwendig – sowohl für die Mutter als auch für eventuell übrige Geschwister.

Einige Katzen können bis zu drei Tage in den Wehen liegen – eine enorme Belastung für das Tier. In solch extremen Fällen kann es vorkommen, dass die Katze ein Kitten frisst, um dringend benötigte Nährstoffe aufzunehmen.

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Kitten werden eher selten von ihrer Mutter gefressen, wenn sie eine Hauskatze ist. - pexels

Zu guter Letzt besteht noch das Risiko einer fatalen Verwechslung: Ändert sich der Geruch eines Kittens, beispielsweise durch menschliche Berührung, kann die Mutterkatze das Junge als Bedrohung wahrnehmen und angreifen.

Interessanterweise zeigen männliche Katzen dieses Verhalten nicht. Sie sind eher darauf bedacht, ihr Territorium zu verteidigen und Weibchen anzulocken. Allerdings können sie Kätzchen töten, um Dominanz zu demonstrieren oder ein Weibchen wieder paarungsbereit zu machen.

Vorbeugen ist besser als Heilen: So schützen Sie den Wurf

Die beste Prävention gegen solche tragischen Vorfälle ist eine gute Gesundheitspflege der Katze vor und während der Schwangerschaft sowie beim Säugen. Ein ruhiger, störungsfreier Geburtsort und Zurückhaltung bei menschlichen Eingriffen tragen ebenfalls dazu bei, dass sich die Mutter sicher fühlt.

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