Was zeichnet eine seriöse Tierbeobachtungs-Tour aus?

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Bern,

In der Natur sein und Tiere in der Wildbahn sehen – das kann bei Tierbeobachtungsreisen gleichermassen spannend und entspannend sein. Folgendes ist zu beachten.

Mann Sonnenaufgang See Schilf Fernglas
Unverzichtbar für die Vogelbeobachtung ist ein gutes Fernglas. - Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/dpa-tmn

Das Wichtigste in Kürze

  • Von den Alpen bis zum hohen Norden gibt es viele spannende Orte für Vogelbeobachtungen.
  • Wichtig dabei ist, auf ausgeschilderten Wegen zu bleiben, um die Tiere nicht zu stören.
  • Touren-Anbieter, die eine Sichtgarantie für wilde Tiere geben, sind meist nicht seriös.

Frühmorgens um 5 Uhr startet die Vogelstimmenwanderung. Die Teilnahme ist freiwillig – doch Thomas Griesohn-Pflieger ist jedes Mal aufs Neue erstaunt, wie viele sich den morgendlichen Wanderungen noch vor dem Frühstück anschliessen.

Der 67-Jährige Deutsche ist Mitbegründer von Birdingtours, einem auf Vogelbeobachtungsreisen spezialisierten Anbieter.

Der Start sieht für alle, die beim morgendlichen Ausflug dabei sind, wie folgt aus: Zwei Stunden wandern, anschliessend Frühstück im Hotel und dann geht's ins eigentliche Zielgebiet.

Vogelbeobachtungen sind in unseren Breitengraden vielerorts möglich, von den Alpen bis zum hohen Norden.

Enten Möwen Kormorane Ufer Wiese Wasser
Zahlreiche Enten, Möwen und Kormorane hat Birdingstours-Mitbegründer Thomas Griesohn-Pflieger hier vor die Kamera bekommen. - Thomas Griesohn-Pflieger/Birdingtours/dpa-tmn

Rücksichtsvoll und informiert sein

Egal, wo man auf Tour geht: Die Tiere sollten dabei nicht gestört werden.

Die Faustformel für schonungsfreie Beobachtungen ist einfach: Immer auf ausgezeichneten Wegen bleiben. Beim Durchqueren von Wiesen würden zum Beispiel Bodenbrüter gestört und Nester zerstört.

Besonders sensibel sollte man in der Brut- und Setzzeit sein. Generell ist es besser, Abstand zu halten und aus der Ferne zu beobachten. Deshalb gehört ein Fernglas zur Ausrüstung dazu.

Reisegruppe Ferngläser Teleskop Strasse
Was gibt's hier zu sehen? Offenbar ein paar schöne Vögel – Teilnehmende auf einer Reise mit Birdingtours. - Thomas Griesohn-Pflieger/Birdingtours/dpa-tmn

Wilde Tiere sollten niemals berührt oder mitgenommen werden. Leider passiert das häufig in der Brutzeit der Vögel. Dann flattern die Jungvögel aus den Nestern und sehen hilflos aus, infolgedessen werden jährlich sehr viele eingesammelt. Meistens sind diese Vögel aber nicht hilflos.

Daher sollte man sich vorher zum Beispiel bei der Schweizerischen Vogelwarte informieren, oder, je nachdem, wo man ist, in Naturpark- und Nationalparkzentren.

Vorsicht bei Beobachtungsgarantie

Wie findet man vertrauenswürdige Anbieter? Sie würde ganz genau nachlesen, ob man in Schutzgebiete geht und wie damit umgegangen wird. Wenn ein Anbieter verspricht, dass man wilde Tiere sieht, sollten die Alarmglocken klingeln.

Bäume Wolf Winter Wald
In einem Freigehege wie diesem ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man einen Wolf sieht. Anders in freier Wildbahn: Selbst bei einer mehrtägigen Wolfswanderung bekommt man unter Umständen keinen Wolf zu Gesicht. - Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/dpa-tmn

Weiterhin ist wichtig, wie Umweltbildung geleistet wird. Gute Anbieter informieren im Allgemeinen über den Schutz und Erhalt von Arten und haben stets einen Weiterbildungscharakter.

Auf der Spur von Wölfen

Das gilt auch für die Beobachtungstouren zu einem Tier, das nicht den besten Ruf geniesst und wieder vemehrt in der Schweiz unterwegs ist: den Wolf.

Wölfe leben absolut territorial in einem Gebiet von 100 bis 250 Quadratkilometern. Innerhalb dieses Reviers gibt es im Durchschnitt fünf bis zwölf Tiere.

Bei den Wolfswanderungen geht es darum, mehr über die Tiere und ihr Verhalten zu lernen. Das geht auf Tagesausflügen oder mehrtägigen Reisen. Bei Mehrtagestouren gibt es eine Sichtungswahrscheinlichkeit von etwa 50 bis 70 Prozent , je nach Jahreszeit.

Eine hundertprozentige Chance kann jedoch nie versprochen werden. Denn eine Sichtung kann man nie garantieren.

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