Waschbären breiten sich in Deutschland stark aus
Der Waschbär scheint in Deutschland langsam zu einem Problem zu werden. Er gefährdet mit seiner Verbreitung andere Tierarten.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Waschbär hat sich in Deutschland stark vermehrt und ausgebreitet.
- Jäger wollen die Population regulieren, doch teilweise erschwert die Politik ihr Vorhaben.
Waschbären haben sich in Deutschland stark ausgebreitet. Der Deutsche Jagdverband beobachtete in den vergangenen zehn Jahren einen deutlichen Zuwachs, wie die «Bild»-Zeitung am Donnerstag berichtete. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Jagdreviere, die sich an der Beobachtung der Tiere beteiligten, meldete im Jahr 2017 das Vorkommen von Waschbären. Bundesweit verdoppelte sich demnach deren Verbreitungsgebiet seit dem Jahr 2006.
Besonders im Osten Deutschland breiten sich Waschbären aus. Die höchsten Zuwachsraten gab es demnach in Sachsen, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt.
Der Jagdverband warnte vor den Folgen der Ausbreitung. «Der Waschbär bedroht seltene Arten wie die Sumpfschildkröte und macht sogar dem Uhu seine Brutplätze streitig», sagte Verbandssprecher Torsten Reinwald der «Bild»-Zeitung. Die EU wolle deshalb, dass er drastisch reduziert werde.
Im Jagdjahr 2017/2018 erlegten Jäger dem Bericht zufolge 171'500 Waschbären in Deutschland. Zehn Jahre zuvor waren es demnach nur 36'500 Tiere. Verbandssprecher Reinwald kritisierte aber, dass die deutsche Politik die Jagd zum Teil erschwere. So dürfe etwa in vielen Naturschutzgebieten, in denen der Waschbär seltene Vögel fresse, nicht gejagt werden.