Wie man Biodiversität in den Garten bringt
Ruheoase im Grünen, Gemüse- und Obstanbau, Kinderparadies im Freien: So ein Garten kann für vieles stehen. Auch für wertvolle Lebensräume für Flora und Fauna.
Das Wichtigste in Kürze
- Biodiversität im Garten bringt viele Vorteile.
- Heimische Pflanzen sind in dieser Hinsicht von grosser Bedeutung.
- Sie sind an örtliche Bedingungen angepasst und bieten Nahrung und Lebensraum für Tiere.
Ein Garten kann mehr sein als «nur» ein ästhetischer Rückzugsort im Grünen. Wer Pflanzen gezielt auswählt und sein grünes Fleckchen geschickt gestaltet, kann wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen schaffen. Und damit einen entscheidenden Beitrag zum Schutz der Biodiversität leisten.
Warum heimische Pflanzen so wichtig sind
Denn Gärten können einen Riesenunterschied machen, wenn es darum geht, die biologische Vielfalt von Flora und Fauna zu fördern. Besonders in städtischen Gebieten, wo natürliche Lebensräume oft knapp sind.
Mit heimischen Blumen, Sträuchern und Bäumen lässt sich ein ökologisch wertvolles Gartenparadies schaffen. Lokale Pflanzen bieten Nahrung und Lebensraum für viele Tiere, allen voran Insekten, aber auch Vögel. Die wiederum sind wichtig, wenn es darum geht, das ökologische Gleichgewicht in Balance zu halten.
Heimische Hecken mit dichten Zweigen und Blättern gewähren Schutz und Unterschlupf für Vögel und andere kleine Tiere im Garten. Die Hainbuche etwa zeichnet sich durch ihre dichte, undurchdringliche Struktur aus – ideal für viele Vogelarten als Nistplatz. Vögel wie Eichelhäher und Buchfinken fressen im Herbst die sogenannten «Flügelnüsse» des Birkengewächses.
Der Sonnenhut ist eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen, Schmetterlinge und andere bestäubende Insekten. Die langen, strahlenförmigen Blüten sind gefüllt mit Nektar und Pollen, und die robusten Stängel können kleine Vögel als Sitzgelegenheit nutzen. Darüber hinaus sind die Samenköpfe des Sonnenhuts eine beliebte Futterquelle für Vögel im Herbst und Winter. Solche Aspekte sind es, die dazu beitragen, die örtliche Vogelvielfalt zu erhalten.
Der duftintensive Lavendel zieht zahlreiche bestäubende Insekten an. Obendrein fungiert er als natürliches Schädlingsabwehrmittel. Seine violetten Blüten wirken attraktiv auf Marienkäfer, die dabei helfen, Schädlinge im Garten unter Kontrolle zu halten.
Schädlingsbekämpfung ohne Pestizide
Übrigens ein weiterer Punkt, der für heimische Pflanzen spricht: Dadurch, dass sie an die Umgebung angepasst sind, werden sie nicht so schnell von Schädlingen befallen.
Wenn doch, sollte man der Umwelt zuliebe auf aggressive Pestizide verzichten. Ja, die Schädlinge werden dadurch ausgelöscht. Aber genauso werden ihre natürlichen Feinde vernichtet – und so das ökologische Gleichgewicht gestört. Besser ist es, nützliche Insekten durch entsprechende Blumen anzulocken.
Lebensräume schaffen
Sogenannte Insekten- oder Nützlingshotels sind ebenfalls eine Idee: Hier finden Flor- und Schwebfliegen, Raubmilben, Ohrenwürmer und andere Tierchen Unterschlupf. Sie engagieren sich als biologische Pflanzenschutzhelfer gegen Blattläuse und anderes Ungeziefer.
Zudem lassen sich verschiedenen Lebensräume im Garten schaffen. An einer kleinen Tränke finden Vögel oder Wildbienen im heissen Sommer Trinkwasser zu Erfrischung. Teiche oder Feuchtgebiete sind interessant für Lebewesen wie Frösche, Libellen und Wasserinsekten. Steinhaufen oder Totholzhaufen bieten Versteckmöglichkeiten für verschiedene Arten von Käfern, Amphibien und Kleinsäugern.
So wird der Garten nicht nur zu einem Rückzugsort für einen selbst, sondern zu einem vielfältigen Lebensraum für die Natur.