Zombie Krankheit könnte von Hirschen auf Menschen überspringen
In den USA sorgen sich Experten wegen einer «Zombie-Krankheit». Derzeit befällt «CWD» Hirsche und Rehe. Sie könnte auch auf den Menschen überspringen.
Das Wichtigste in Kürze
- In den USA ist die Prionen-Erkrankung CWD bei Hirschen auf dem Vormarsch.
- Sie wird wegen der Symptome auch «Zombie-Krankheit» genannt und verläuft stets tödlich.
- Experten befürchten wegen mehreren Gründen, dass sie auf den Menschen überspringen könnte.
Derzeit breitet sich unter Hirschen, Rehen und Elchen in den USA eine tödliche Krankheit aus. Experten befürchten, dass sie auf Menschen überspringen könnte.
Die «Chronic Wasting Disease» (CWD) ist ansteckend und befällt das zentrale Nervensystem. Der Krankheitsverlauf endet in jedem Fall tödlich, wie «Centers for Disease Control and Prevention» berichtet .
Seit dem Jahresbeginn wurde CWD in 24 Bundesstaaten der USA und zwei kanadischen Provinzen dokumentiert. Nun trat die Krankheit auch bei Elchen und Rentieren in Norwegen auf.
Symptome wie ein Zombie
Oftmals wird CWD wegen der ausgelösten Symptome auch als Zombie-Krankheit bezeichnet, wie «Focus» berichtet. Nach einer Infektion kommt es zu schwerem Gewichtsverlust, Stolpern, Koordinationsverlust, Sabbern, exzessiver Durst und häufiges Urinieren. Die erkrankten Tiere verlieren jegliche Angst vor Menschen und werden aggressiv.
CWD befällt hauptsächlich das Hirn und das Rückenmark. Die sogenannte Prionen-Krankheit wird durch abnormale Eiweisskörper (Proteine) ausgelöst. Diese schaden anderen wichtigen Proteinen im Körper. Experten glauben, dass sich die Krankheit durch Körperflüssigkeiten oder den Kontakt mit verseuchtem Wasser und verseuchter Nahrung ausbreitet.
Gefahr für den Menschen möglich
Aus mehreren Gründen sollten sich auch Menschen vor der Krankheit in Acht nehmen: Einerseits sind Prionen-Erkrankungen sehr hartnäckig. Rinderwahn (auch BSE genannt) beispielsweise springt ebenfalls auf den Menschen über. Dort löst es die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit aus, die immer tödlich endet.
Andererseits fanden kanadische Wissenschaftler in einer Studie heraus, dass sich auch Primaten mit CWD ansteckten, wenn sie mit CWD-verseuchtem Fleisch gefüttert wurden. Die Forschungsergebnisse konnten bisher aber nicht repliziert werden, wie «Twin Cities Pioneer Express» schreibt.
Schlimmer als ein Virus
Dazu kommt, dass Prionen um einiges widerstandsfähiger sind als Viren. Temperaturen von mehreren hundert Grad können ihnen nichts anhaben. Sie können jahrelang in der Wildnis sein oder an Gegenständen haften und dabei infektiös bleiben.
Bisher wurde CWD nicht im Menschen nachgewiesen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, kein infiziertes Fleisch zu essen. Ohne schlüssige Beweise sei der Verzehr aber noch immer eine persönliche Entscheidung. Einige Jäger essen das Fleisch trotzdem.