Erschütternde Doku über Jeffrey Epstein

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Deutschland,

Als Jeffrey Epstein im Juli 2019 festgenommen wurde, überschlugen sich weltweit die Schlagzeilen. Nun ist eine Doku zum Fall erschienen.

Epstein
Chauntae Davies und Jeffrey Epstein in einem Filmausschnitt aus der dritten Folge der Netflix-Serie «Jeffrey Epstein: Stinkreich». - sda - Keystone/Netflix/--

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Fall um Jeffrey Epstein ging um die Welt.
  • Nun rollt eine Dokumentation die Geschichte nochmals auf.
  • Die vierteilige Mini-Serie ist auf Netflix zu sehen.

Als Jeffrey Epstein im Juli 2019 festgenommen und wegen des Missbrauchs minderjähriger Mädchen angeklagt wurde, überschlugen sich weltweit die Schlagzeilen. Der Multi-Millionär soll Mädchen zur Prostitution gezwungen und einen Sexhandelsring betrieben haben.

Donald Trumps Arbeitsminister Alexander Acosta trat wegen seiner Rolle in dem Skandal zurück; auch gegen Prinz Andrew wurden Beschuldigungen publik. Im August brachte sich Epstein schliesslich in seiner Gefängniszelle um. Nun rollt eine Netflix-Doku-Serie mit dem reisserischen Titel «Jeffrey Epstein: Stinkreich» den Fall noch einmal auf.

Muster war bei allen Frauen gleich

Als erstes erscheint eine Warnung auf dem Bildschirm: Das, was folgt, könnte einige Zuschauer verstören. Die vierteilige Mini-Serie beginnt dann mit einzelnen Vorfällen Mitte der 90er Jahre, bis schliesslich 2005 die Polizei misstrauisch wird. Die Dokumentation folgt ihren Ermittlungen rund um Epsteins Villa in Palm Beach, akribisch, Schritt für Schritt.

Das Bild, das sich in den verschiedenen Folgen zusammensetzt, ist erschütternd. Es werden immer mehr Frauen vorgestellt, die bei der Polizei aussagen, von Epstein missbraucht worden zu sein. Das Muster ist bei allen ähnlich, alle waren damals minderjährig, viele von ihnen sind bis heute traumatisiert. Im Kern sind diese Anschuldigungen nicht neu - trotzdem ist es wichtig, dass diese Frauen gehört werden.

Jeffrey Epstein
Jeffrey Epstein wurde im August tot in seiner Zelle in New York aufgefunden. - keystone

Denn auch das wird in der Serie deutlich: Erste Anzeigen von Frauen gab es schon viel früher. Doch lange Zeit passierte nichts. Und auch als immer mehr Beweise gegen Epstein gesammelt wurden, blieb er jahrelang von der Justiz verschont.

Eine der drängendsten Fragen ist daher: Wie kann es sein, dass dieser Mann so lange geschützt wurde? Welche Rolle spielt es dabei, dass er weiss und reich war und hochrangige Politiker und Unternehmer wie Donald Trump kannte?

Keine neue Perspektive zu sehen

Das allerdings ist eine der Schwächen dieser True-Crime-Serie: Sie bohrt nicht nach, sie sucht keine neue Perspektive. So streift sie auch nur am Rande die Frage, wie Epstein überhaupt so reich und einflussreich wurde. Und wie tickt so ein Mensch überhaupt?

Spannend wäre ausserdem ein stärkerer Blick auf andere Beteiligte gewesen, darunter Epsteins rechte Hand, die Unternehmerin Ghislaine Maxwell. All dies bleiben jedoch offene Fragen - und damit greift «Jeffrey Epstein: Stinkreich» letztendlich etwas zu kurz.

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