Drogen

Platzspitzbaby: Meine Mutter, ihre Drogen und ich

Keystone-SDA
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Zürich,

Das Schweizer Kinojahr startet mit «Platzspitzbaby: Meine Mutter, ihre Drogen und ich» mit schwerer Kost, die es zu sehen lohnt.

Platzspitz
Ein Bild aus dem Film «Platzspitzbaby: Meine Mutter, ihre Drogen und ich». - Youtube/@AscotElite (Screenshot)

Das Wichtigste in Kürze

  • «Platzspitzbaby: Meine Mutter, ihre Drogen und ich» startet am 16. Januar in den Kinos.
  • Der Film handelt von einem Kind einer Drogensüchtigen.

Das Schweizer Kinojahr startet mit einer bedrückenden Kinoproduktion. «Platzspitzbaby: Meine Mutter, ihre Drogen und ich» von Regisseur Pierre Monnard beruht auf der im gleichnamigen Buch. In diesem verarbeitet Michelle Halbheer, die bei ihrer heroinabhängigen Mutter aufwuchs, ihre Lebensgeschichte.

Platzspitzbaby
Die Autorin von «Platzspitzbaby: Meine Mutter, ihre Drogen und ich», Michelle Halbheer. - keystone

Heute ist der Zürcher Platzspitz ein ganz normaler Park. In den 1980er und 90er Jahren galt er weltweit als Inbegriff des Drogenelends. In dieser Zeit setzt «Platzspitzbaby: Meine Mutter, ihre Drogen und ich» ein. Mit der elfjährigen Schülerin Mia (Luna Mwezi), die in einem heillosen Durcheinander ihre Mutter Sandrine (Sarah Spale) sucht.

Platzspitzbaby: Meine Mutter, ihre Drogen und ich

Es ist kein schönes Bild. Männer und Frauen schreien, greifen flehend nach Mias Armen, starren in die Leere. Sie liegen scheinbar leblos am Boden. Während der Zuschauer schon in den ersten Minuten grosses Unbehagen verspürt, ruft Mia weiter nach ihrer Mutter, eine der Drogensüchtigen.

Nach der Schliessung des Platzspitz' kommen Mia und ihre alleinerziehende Mutter in einer Wohnung ausserhalb der Stadt unter. Sandrine startet einen Entzug – die Zeichen stehen auf Neuanfang. Allerdings nicht für lange.

Der Rückfall

Als Sandrine auf einen alten Kumpel trifft, sind auch die regelmässigen Fahrten nach Zürich und der Drogenrückfall nicht weit.

Das Tragische: Mia stehen während der ganzen Zeit diverse Auswege offen. Ihr Vater lebt drogenfrei und möchte sie gerne zu sich holen. Eine Nachbarin und auch der Lehrer wissen um das Schicksal des Mutter-Tochter-Gespanns. Hilfe wäre da, doch Mia will ihre Mutter nicht alleine lassen.

Schwere Kost

Im Grossen ist «Platzspitzbaby: Meine Mutter, ihre Drogen und ich» ein Stück Schweizer Geschichte. Im Kleinen ist es ein Film über die Folgen des jahrelangen Drogenkonsums für alle Beteiligten und über Co-Abhängigkeit.

Der Regisseur Pierre Monnard geht es um das Schicksal der Einzelnen. Er bohrt den Blick auf schonungslose Art und Weise in das Leben einer Süchtigen hinein.

Luna Mwezi

Luna Mwezi ist eine grossartige Besetzung. Stellvertretend für alle sogenannt «vergessenen Kinder» der Drogenszene, macht sie deren Verzweiflung deutlich nachfühlbar. So nachfühlbar, dass es einem während 98 Minuten fast durchgehend die Kehle zuschnürt.

«Platzspitzbaby: Meine Mutter, ihre Drogen und ich» ist ein trauriger Film über ein von Destruktivität geprägtes Leben. Und dennoch ist er empfehlenswert. Der Film startet am 16. Januar in den Kinos.

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