Der neue Intendant Andreas Beck startete am Wochenende mit «Die Verlorenen» im Residenztheater München. Es war ein gelungener Premierenabend.
residenztheater
Die Schauspieler beim Schlussapplaus nach der Uraufführung von «Die Verlorenen». - Twitter/@MPSchloderer

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit «Die Verlorenen» startete der neue Intendant Andreas Beck im Residenztheater München.
  • Im Zentrum des Stücks steht die Verlorenheit und Einsamkeit der Menschen.
  • Dramaturg Ewald Palmetshofer und Regisseurin Nora Schlocker können damit überzeugen.
Ad

Mit der Uraufführung «Die Verlorenen» ist das Bayerische Staatsschauspiel in die Spielzeit unter dem neuen Intendanten Andreas Beck gestartet. Es ist die Verlorenheit und Einsamkeit der Menschen, die vergangenen Samstagabend im Residenztheater München in den Mittelpunkt rückt. Verantwortlich dafür ist der österreichische Dramatiker und künftige Hausdramaturg Ewald Palmetshofer.

Eltern, die sich getrennt haben. Ein Teenager, der zwischen Vater und Mutter pendelt und dabei sich selbst verliert. Ein Schwesternpaar, das die Eifersucht aus Kindheitstagen nie überwunden hat.

Schockierend und unterhaltsam

Palmetshofers Stück ist ebenso schockierend wie unterhaltsam, mit viel Wortwitz. Immer wieder verlieren die Figuren den Faden, sprechen Sätze nicht zu Ende.

So, als wollten sie schnell über Befindlichkeiten hinweggehen und bloss nicht zu viel von sich preisgeben. Regisseurin Nora Schlocker liefert mit «Die Verlorenen» einen beeindruckenden Einstand als Hausregisseurin.

Kaputte und verlorene Figuren

Die Figuren, die Palmetshofer versammelt, sind allesamt kaputt und verloren. Clara (Myriam Schröder), die zutiefst einsam ist. Und darunter leidet, dass ihr schwer pubertierender Sohn Florentin nichts von ihr wissen will.

Ihr Ex-Mann Harald (Florian von Manteuffel), dessen neue Frau Svenja (Pia Händler) mit ihrer Rolle als Florentins Stiefmutter hadert. Oder Kevin (Johannes Nussbaum), ein obdachloser Streuner, der Geborgenheit bei Clara sucht.

Auch optische Veränderungen im Residenztheater

Es ist ein gelungener Start für den neuen Chef Beck in seine erste Spielzeit im Residenztheater. Auch optisch gibt es Veränderungen.

Im Wintergarten im ersten Stock leuchtet künftig die Installation «Silver Cloud» des Lichtkünstlers Ingo Maurer aus rund 3000 versilberten Blättern.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

MutterVater