The Walt Disney Company weist in alten Klassikern auf Rassismus hin
Disney fügt seinen Klassikern neue Warnhinweise hinzu. Der Disclaimer kommt nun bei Filmen wie «Das Dschungelbuch» oder «Peter Pan» vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Disney versieht seine Filmklassiker mit einem Haftungsausschluss.
- Dieser verweist auf veraltete kulturelle Darstellungen.
Die Online-Videothek «Disney +» baut bei allen seinen Filmklassikern einen Haftungsausschluss ein. Der Video-on-Demand-Service von Disney verweist dabei darauf, dass die Filme «veraltete kulturelle Darstellungen enthalten könnten». Dies berichtet die «Washington Post».
Mehrmals darauf hingewiesen
Der Streaming-Dienst wurde des Öfteren darauf hingewiesen, dass seine Filme über rassistischen Inhalt verfügen. Somit kommt der Hinweis nun in Klassikern wie «Peter Pan», «Dumbo» und «Aristocats» vor.
Der Rassismus kommt aber auch im Film «Dumbo» durch die rassistische Parodie eines afro-amerikanischen Akzentes offenbar zur Darstellung. Dasselbe findet sich bei «Susi und Strolch» in Form einer ostasiatischen Parodie der Siamkatzen.
Und bei «Peter Pan» sind rassistische Darstellungen von Ureinwohnern Amerikas zu sehen.
Viel positive Kritik
Den Disney-Fans scheint der Disclaimer zu gefallen. Die Firma würde somit für seine Fehler der Vergangenheit geradestehen.
Look at #DisneyPlus letting the people know early that their old films were racist and culturally insensitive.
— Ernest Owens (@MrErnestOwens) November 12, 2019
Accountability is key, and historical context is important. pic.twitter.com/JvHVYMxBsk
Trotzdem gibt es auch Meinungen, die nicht ganz so positiv ausfallen. Die Konkurrenz um «Warner Bros.» hat in ihrer Serie um Tom und Jerry ebenfalls einen Hinweis auf Rassismus.
Warner Bros has been doing the same thing with their home video cartoon releases. Their disclaimer is way better than Disney’s. pic.twitter.com/APyzyih06n
— WillHouz (@WillHouz) November 12, 2019
Auch dieser erklärt, dass gewisse Darstellungsweisen damals zwar alltäglich waren, somit aber weder in der Vergangenheit noch heute richtig sind.
The Walt Disney Company gespalten
Auch innerhalb der Disney-Firma gehen die Meinungen stark auseinander. Der Gründer Walt Disney wurde als Rassist und frauenfeindlich bezeichnet. Sein Biografe und andere Anhängerinnen bestreiten dieses Bild. Die Grossnichte von Walt, Abigail Disney, befürwortet aber diese Anschuldigung.
Der «Washington Post» gegenüber sagte Abigail Disney: «Antisemitisch? Check. Frauenfeindlich? Natürlich!! ... Wie viele Informationen braucht ihr sonst noch?» Trotzdem loben Experten, dass Disney seine Filme nicht löscht oder komplett abändert. Gayle Wald von der George Washington University findet die Konfrontation nötig, um nicht zu vergessen, was passiert ist.