Was Edelsteine so edel macht
Nicht jeder steht auf kristallene Diamanten. Wie gut, dass die Edelsteine auch noch viele andere Farben haben. Das macht Lust, es bunt zu treiben!

Das Wichtigste in Kürze
- Beim «Edelstein» ist der Name Programm: Er ist ein «edler» Stein.
- Chemische Zusammensetzung, Struktur und Reinheit machen das «Edle» des Steins aus.
- Die typische Farbe eines Steins ist Resultat seiner Inhaltsstoffe.
Irgendwann in unserem Leben haben wir es alle einmal gemacht: eine Krone gemalt. Grundfarbe: tendenziell gelb. Drauf: viele bunte Flecken. Warum? Klar: Edelsteine. Adlige hatten Geld (oder Kolonien) für diese wertvollen, also edlen Steine. Und Könige sind besonders edle Adlige. Passt? Jein.
Der Edelstein hat seinen Namen nicht von Edlen menschlicher Kategorien. Man nennt ihn so, weil er «selbst» edel ist, selten und wertvoll.

Ein Edelstein besteht aus einer bestimmten chemischen Zusammensetzung und einer kristallinen Struktur. Diese kristalline Struktur, ein Gitter, bestimmt die physikalischen Eigenschaften des Edelsteins, wie seine Härte, Transparenz und Brechungsindex.
Je nachdem, welche Mineralien der Stein in seiner Struktur enthält, wie transparent (oder nicht) er ist und wie dieses Gesamt mit dem Lichteinfall zusammenspielt, hat der Stein im Auge des Betrachters im Ergebnis diese oder jene Farbe.
Natürlich kann man die Farbe von Edelsteinen mittlerweile auch manipulieren, indem man sie zum Beispiel erhitzt, bestrahlt oder färbt. Natürliche, unbehandelte Edelsteine sind oft wertvoller als behandelte Steine.
«Unbezwingbar» versus «Schokoladendiamant»
Und an Farben ist so ziemlich alles dabei. Ein klarer Edelstein ist der Diamant. Er besteht aus reinem Kohlenstoff und hat eine reine kristalline Struktur. Was man auch «farblos» nennen könnte, heisst in der Fachsprache «weiss».
Die Farblosigkeit des Diamanten ist eine der begehrtesten Eigenschaften. Diamanten mit einer hervorragenden Farblosigkeit und Klarheit sind besonders wertvoll.

Im Kristallgitter anderer Edelsteine wie dem blauen Saphir oder roten Rubin sind Spurenelemente wie Eisen, Chrom oder Titan enthalten, die für die charakteristische Farbe sorgen. Der Rubin heisst dann auch gleich so: Sein Name leitet sich vom lateinischen Wort «ruber» für «rot» ab.
Wo das Licht im Inneren des Steins bricht, hat er eine eher irisierende Farbe. Der Opal zum Beispiel. Andere Edelsteine, wie der Amethyst oder der Aquamarin, können ihre Farbe je nach Betrachtungswinkel ändern, was als Pleochroismus bezeichnet wird.
Manches Mal braucht man den Stein auch gar nicht erst zu sehen, um zu ahnen, welche Farbe er wohl hat.
Würden Sie sich nicht auch die Finger schlecken nach einem «Schokoladendiamanten» oder einem «Zimttopas»? Und was meinen Sie, wie sehen ein «Orangenspinell» oder der «Rosenquarz» aus?
Könige gibt es bei uns schon lange nicht mehr. Die Kronen tragen wir jetzt selbst. Und wenn Sie das nächste Mal sagen: «Krönchen richten, weiter geht's», treiben Sie es doch erst recht so richtig bunt!