Wie stärken wir unser Selbstwertgefühl?
Dass sich ein stabiles Selbstwertgefühl auf diverse Lebensbereiche positiv auswirkt, scheint allen klar zu sein. Doch wie stärken wir unser Selbstwertgefühl?
Das Wichtigste in Kürze
- Zwischen 60 und 70 Jahren ist das Selbstwertgefühl am höchsten.
- Das Selbstwertgefühl kann durch Trigger gebremst werden.
- Mit einer einfachen Notiz, kann das Selbstwertgefühl bekräftigt werden.
2018 haben Forschende des Instituts für Psychologie an der Universität Bern eruiert, dass das eigene Selbstwertgefühl im Alter zwischen 60 und 70 Jahren am höchsten ist.
Gleichzeitig zeigt die Forschung, dass sich eine hohe Selbstachtung positiv auf Lebensbereiche wie die Partnerschaft oder den beruflichen Erfolg auswirkt.
Würden wir also schon früher beginnen, den eigenen Selbstwert zu stärken, hätten wir besonders in der Blüte des Lebens mehr davon.
Wer mehr Selbstvertrauen hat, weist tendenziell eine positivere Ausstrahlung auf. Und wie pflegt man zu sagen: «Gleiches zieht Gleiches an.»
Wie erhöht man den inneren Selbstwert?
Untersuchungen zeigen, dass auch schon kleine Massnahmen das innere Selbstwertgefühl stärken können, zum Beispiel Sport treiben, sich einer Gruppe zugehörig fühlen oder das Nutzen von positiven Glaubenssätzen.
Klar scheint jedenfalls, dass der Selbstwert auf diverse Wege gestärkt werden kann. So hätte jede und jeder einen ganz individuellen Zugang zum inneren Selbstwert, der auch genutzt werden könnte, wenn einem dieser Zugang bewusster wäre.
Schwieriger wird es jedoch den inneren Selbstwert zu stärken, wenn wir in unserem Selbstwertgefühl geschwächt werden, durch Beschimpfung, Kritik oder durch Verletzungen.
Ja selbst übermässiges Lob kann das Selbstwertgefühl schwächen, da man sich durch Lob einer anderen Person gegenüber unterlegen, und somit weniger wertvoll fühlen könnte.
Das Selbstwertgefühl kann auch gemindert werden, wenn im Unterbewusstsein abgespeicherte Verletzungen durch bestimmte Situationen getriggert, das heisst emotional geweckt werden.
Alles beginnt mit einem Gedanken
Deshalb besteht die Kunst der Stärkung des Selbstwertgefühl klar darin, an erster Stelle mit den eigenen Gedanken zu arbeiten. Wer resilienter (widerstandsfähiger) ist, lässt den eigenen Selbstwert auch nicht all zu schnell durch äussere Ereignisse betrüben.
Und die eigene, innere Resilienz kann beispielsweise gestärkt werden, indem man sich an einen schönen Moment erinnert, in dem man sich wirklich richtig wertvoll gefühlt hat, und man sich diesen einen Moment aufschreibt.
Die eigenen Notizen zu lesen ist autosuggestiv. Das heisst, es kann also auf unser Unterbewusstsein so wirken, als ob jemand anders uns sagen würde, dass wir wertvoll sind.
Diese Notiz kann bewusst auf den Nachttisch gelegt oder an den Kühlschrank geheftet werden, sodass man sie unweigerlich immer wieder liest und verinnerlicht.
Wenn diese eine Notiz jede Woche oder jeden Tag um eine weitere Situation erweitert wird, in der man sich wertvoll gefühlt hat, so erhöht man logischerweise dieses innere Potenzial zur Selbstachtung.
Ein Versuch ist es allemal Wert – und er beginnt mit einer ganz einfachen Notiz.
Gabriel Palacios, geboren 1989, ist Hypnosetherapie-Experte und Bestsellerautor. Er leitet das Ausbildungs- und Therapieinstitut Palacios Relations und ist Verleger des Berner Cameo Verlages.