Dank Corona erlebt der Wohntrend Hygge einen neuen Hype

Nau Lifestyle
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Bern,

Der grosse Hygge-Hype hatte sich eigentlich schon totgelaufen. Doch dann kam Corona und der erzwungene Rückzug in die eigenen vier Wände. So geht Hygge 2.0.

Hygge
Hygge als Wohntrend wieder im Kommen. - depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Hygge ist das dänische Wort für Gemütlichkeit.
  • Vor einigen Jahren wurde unter diesem Namen ein neuer Wohntrend erzeugt.
  • Dank Corona erlebt Hygge gerade einen zweiten Frühling.

Vor einigen Jahren war Hygge online und offline allgegenwärtig: Karierte Decken, Wollsocken und Cheminéefeuer wurden als dänische Gemütlichkeit verkauft. Dahinter steckte ein einziger Mann: Meik Wiking vom Happiness Research Institute in Kopenhagen. Er veröffentliche 2016 den Ratgeber «Hygge – ein Lebensgefühl, das einfach glücklich macht».

Hygge
Hygge heisst es sich zu Hause gemütlich zu machen. - depositphotos

Seine Tipps für «hyggelige» Gemütlichkeit fielen nach Jahren des als ultracool propagierten Minimalismus weltweit auf fruchtbaren Boden. Endlich durfte man wieder umgeben von Duftkerzen auf dem Sofa fläzen. Gemütlich eingekuschelt in der Wolldecke samt zehn Staffeln «Friends».

Hygge zu Corona-Zeiten

2017 tauchte Hygge bereits im Duden auf und die Regale der Buchläden bogen sich unter Hygge-Ratgebern. Von Instagram und Pinterest gar nicht zu reden. 2019 schien die Wohlfühlwelle dann vorbei. Die karierte Wolldecke begann zu müffeln und Netflix war irgendwann auch leer geguckt.

Doch dann kam Corona und mit der Pandemie der oft unfreiwillige Rückzug in die privaten vier Wände. Da sollte es dann doch wieder gemütlich sein: Die Wohnung als sicherer Kokon vor dem grassierenden Virus und der Panik draussen. Hygge ging in die Verlängerung.

Edeldrinks statt Schoggi

Die Gemütlichkeit von Hygge 2.0 hat jedoch ein eleganteres Flair als die erste Welle. Das ganze für Reisen, Wellness und Restaurantbesuche gesparte Geld muss schliesslich irgendwo ausgegeben werden. Obendrein haben viele Menschen nun (oft unfreiwillig) mehr Zeit.

So gibt es jetzt keine einfache heisse Schoggi mehr. Stattdessen sind komplizierte heisse Drinks in. Ein Hot Negroni zum Beispiel mit Dry Gin, Campari, Wermut oder ein Heisser Apfelpunsch mit Cidre und Glühweingewürzen.

Gin
Statt Schoggi gibt es Edeldrinks wie etwa einen Gin zum relaxen. - depositphotos

Klassische skandinavische Gerichte werden als Hygge-Küche neu vermarktet. Sei's drum, das schwedische Hauptnahrungsmittel Kanelbulle (Zimtschmecke) schmeckt immer fein. Zimtschnecken lassen sich ebenso gut zu Hause backen wie der dänische Drømmekage (Traumkuchen).

Eine Duftkerze genügt vollkommen

Es müssen keine fünf Duftkerzen sein, die jeden Besucher beim Betreten der Wohnung rückwärts wieder hinauskatapultieren. Besser ist eine einzige, aber dafür umso edlere Duftkerze. Besonders gefragt in Corona-Zeiten: der Duft der grossen weiten Welt.

Duftkerzen
Duftkerzen in den eigenen vier Wänden schaffen eine tolle Atmosphäre. - depositphotos

Geeignet dafür sind die Klassiker des französischen Luxuslabels Diptyque, die zum Beispiel orientalischen Duft nach Oud oder Jasmin verbreiten. Die junge Marke Ava & May verkauft ihre Duftkerzen unter Namen wie Provence, Sizilien und Hawaii.

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