Gartenmöbel mit Leinöl pflegen – eine gute Idee?
Leinöl ist eine hervorragende Zutat für Sommersalate, Pesto oder Müsli. Aber für Gartenmöbel? Absolut. Nau.ch sagt, warum – und wie es richtig aufgetragen wird.

Das Wichtigste in Kürze
- Langfristig schützt Leinöl die Gartenmöbel vor Fäulnis und Schimmel.
- Das Leinöl zum Kochen wird für 180 Grad eingekocht.
- So entsteht ein Leinölfirnis, das auf Möbel aufgetragen werden kann.
Leinöl wird aus den Samen der Flachspflanze gewonnen. Wir kennen es vor allem aus der Küche – Gartenmöbelbesitzer aber sollten sich auch seine Brauchbarkeit als Holzschutzöl zu eigen machen.
Selber machen und ganz ohne Chemiezusatz: Schon das sollte Grund genug sein, sich in diesem Sommer einmal daran zu probieren.
Aus Lein- mach Holzschutzöl
Kochen Sie das Leinöl während zweier Stunden bei 180 °C, rühren Sie es dabei immer wieder um. Lassen Sie es anschliessend für mehrere Stunden abkühlen, beispielsweise über Nacht, sodass es Zimmertemperatur erreicht. Wiederholen Sie diesen Prozess.
Durch das Kochen gewinnt das Leinöl an Konsistenz und kann später besser aushärten. Wer diesen Prozess beschleunigen will, fügt an dieser Stelle noch ein Sikkativ zum Öl hinzu.

Lagern Sie anschliessend das selbst hergestellte Leinölfirnis in lichtgeschützten und luftdichten Behältern. Die optimale Lagertemperatur liegt bei zwischen 5 und 30 °C, Zimmertemperatur ist also auch hier ein anwendbares Mass.
Leinölfirnis richtig auftragen
Säubern Sie die Gartenmöbel gründlich und gehen Sie sicher, dass das Holz anschliessend keine Feuchtigkeit mehr birgt. Auch Fettreste müssen vor dem Anstrich restlos entfernt werden.
Streichen Sie nun die Holzfläche vollständig mit dem Leinölfirnis ein. Verwenden Sie dafür am besten einen breiten Pinsel und üben Sie während des Anstrichs leichten Druck auf das Holz aus.
Nach etwa vier Stunden Trockenzeit wird der zweite Nass-in-Nass-Auftrag mit Leinöl vorgenommen. Etwa einen Tag später ist der natürliche Holzschutz, je nach Konsistenz und Wetterbedingungen, vollständig getrocknet.
Achtung: Durch die Reaktion von Leinölfirnis mit Luft kann es bei Pinseln und Lappen zur Erwärmung und Selbstentzündung kommen. Trocknen Sie diese Hilfsmittel nach Nutzung am besten im Freien oder waschen Sie sie gleich mit Leinölseife aus.
Wenn Grau ein Zeichen für edel ist
Beim Auftragen dringt Leinölfirnis in das Holz der Gartenmöbel ein. Während der Trocknungszeit legt es sich als schützender Film um jede erreichte Holzfaser. Nach dem Trocknen härtet es aus, lässt das Holz aber atmen – so kann eindringende Feuchtigkeit immer wieder daraus verdunsten.
Die Holzoberfläche hat jetzt eine intensive Maserung in der holzeigenen Farbe und Struktur. Der Schutzeffekt hält für etwa ein Jahr an. Danach muss das Einölen wiederholt werden, am besten immer im Frühjahr vor dem Aufstellen im Freien.
Langfristig schützt Leinöl die Gartenmöbel vor Fäulnis und Schimmel. Dennoch vergraut der Werkstoff Holz allmählich. Eine Patina ist jedoch kein Zeichen des Verfalls. Vielmehr handelt es sich um einen natürlichen Prozess, der gut gepflegte Holzmöbel edel aussehen lässt.