Gesundheitsrisiko Desinfektionstücher – Diese Mittel sind besser
Mit der Covid-Pandemie sind Desinfektionstücher in nahezu jedem Haushalt angekommen. Zwar vernichten sie Keime, die Chemie aber greift unsere Gesundheit an.
Das Wichtigste in Kürze
- Flächendesinfektionstücher sind praktische Alltagshelfer, aber nicht immer notwendig.
- Es gibt gesündere, umweltfreundlichere, und vor allem kostengünstige Alternativen.
- Mit wenigen Hausmitteln stellst du schnell eine eigene DIY-Lösung her.
Ein schneller Wisch hier, ein kurzer Abrieb dort – Desinfektionstücher scheinen die perfekte Lösung für eine blitzsaubere Wohnung zu sein. Die kleinen Helfer sind allerdings nicht ganz unproblematisch.
Sie können sowohl deiner Gesundheit als auch der Umwelt (und auch deinem Geldbeutel!) zusetzen. Hier erfährst du alles über ihre Risiken und welche Alternativen besser für dich und die Natur sind.
Konzentrierte Chemie im unschuldig weissen Gewand
Desinfektionstücher sind mit Chemikalien getränkte Einwegtücher, die dafür gedacht sind, Bakterien und Viren abzutöten. Es gibt spezielle Flächendesinfektionstücher, etwa für Arbeitsplatten oder Türgriffe.
Andere dienen gezielt der Desinfektion von medizinischen Geräten oder für die Hände. Sogar solche für Kinder sind auf dem Markt, ohne Parfum und frei von Alkohol.
So nützlich diese Tücher sein können, im Alltag sollten wir von ihrem Gebrauch nach Möglichkeit absehen – vor allem wegen der Schäden, die diese Tüchlein anrichten.
Krebserregend und Klo verstopfend
Das grösste Risiko besteht im gesundheitlichen Bereich. Und zwar wegen der Chemikalien, die die Desinkfektionstücher zu dem machen, was sie sind. Das gilt gerade für Flächendesinfektionstücher: Deren Inhaltsstoffe sind eigentlich nur für harte Oberflächen gedacht, nicht aber für den Hautkontakt.
Bei häufigem Gebrauch können diese Tücher deshalb Hautirritationen, Allergien und Asthma auslösen und langfristige Gesundheitsprobleme verursachen. Manche der verwendeten Substanzen wurden sogar mit ernsteren Erkrankungen wie Krebs oder Fortpflanzungsproblemen in Verbindung gebracht.
Und auch für die Umwelt sind die Tüchlein im unschuldigen Weiss eindeutig schlecht. Viele bestehen zum Teil aus Plastikfaser; anders als zum Beispiel Klopapier zersetzen sie sich nur langsam und verstopfen Leitungen und liegen unschön und viel zu lange beispielsweise im Wald herum. Nicht zu reden von den Plastikverpackungen, in denen sie aufwendig und in kleiner Menge kommen.
Zitrone und Natron tut's in den meisten Fällen auch
Deiner eigenen Gesundheit und einer schönen Umwelt zuliebe solltest du dem Mythos der Desinfektionstücher den Kampf ansagen und Alternativen in Betracht ziehen.
Deine Hände zum Beispiel kannst du einfach mal wieder klassisch waschen. Und wo du Reinigungstücher brauchst, probier solche aus Baumwolle oder Mikrofaser aus. Die können mehrmals gewaschen und wiederverwendet werden.
Oder wie wäre es mit einer DIY-Reinigungslösung? Je nachdem, was du reinigen möchtest, gibt es verschiedene Hausmittel. Ein Allzweckwunder ist eine Lösung aus einer Tasse destilliertem Wasser, etwas Zitronenöl (oder anderen ätherischen Ölen) und etwas Essig.
Wenn du Kalkablagerungen im Badezimmer oder in deiner Küche loswerden möchtest, empfiehlt sich seit Omas Zeiten eine Mischung aus Backpulver und Zitrone. Die Paste löst eine chemische Reaktion aus, die dir dabei hilft, die Flecken zu entfernen.
Wenn, dann für den Notfall
Bist du krank oder hat es jemanden aus der Familie erwischt, kann das Desinfektionstüchlein allerdings sinnvoll sein. Zum Beispiel beim Putzen, um Krankheitserreger zu reduzieren. Gleiches gilt für Haushalte, in denen Personen mit einem schwachen Immunsystem leben.
Wenn du keine Zeit für DIY-Lösungen hast, kannst du dich im Laden nach Desinfektionsmitteln umschauen, die als biologisch abbaubar gekennzeichnet sind oder die von Umweltorganisationen empfohlen werden. In der Schweiz gibt es viele Produkte, die auf natürlichen Inhaltsstoffen basieren und als umweltfreundlich gelten.
Hast du schon Desinfektionstücher, bewahre sie für echte Notfälle auf. Für den Alltag brauchst du sie definitiv nicht.