SRF Chef: Das sind Honeggers Twitter Verbote
SRF-Mann Arthur Honegger setzte sich mit Trump-Tweets in die Nesseln. Jetzt erklärt sein Chef: Auf Twitter ist niemand privat.
Das Wichtigste in Kürze
- Arthur Honegger ist seit 2015 Moderator von «10vor10», löste damals Stephan Klapproth ab.
- Seine Trump-Kritik brachte ihm Ärger ein.
«Vielleicht sollten wir Trump nicht mehr als Regierungs-Chef bezeichnen», wetterte «10vor10»-Moderator Arthur Honegger (39) im Juli auf Twitter. Weil er seine Kritik am US-Präsidenten immer wieder kundtat, nannte SVP-Nationalrat Claudio Zanetti (51) ihn gegenüber Nau eine «Fehlbesetzung».
Arthur Honegger twittert eben nicht privat
Die Frage, wie weit ein SRF-Moderator auf Social Media gehen darf, blieb im Raum. Jetzt erklärt TV-Chefredaktor Tristan Brenn: Zwar darf jeder Moderator, Korrespondent oder Redaktor seine persönliche Meinung kundtun. «Und doch heisst das nicht, dass alles erlaubt ist.»
SRF hatte Honeggers Äusserungen im Juli noch als «publizistisch eigenständigen Auftritt, bei dem er klar deklariert, dass er für sich selbst redet und nicht für SRF» deklariert. Jetzt krebst Brenn zurück: «Beteuerungen von aktiven Twitterern, man sei ‹hier privat unterwegs›, mögen gut gemeint sein, laufen aber ins Leere.» Übersetzt heisst das: Honegger färbt auf SRF ab.
Arthur Honegger mit «Schuss Provokation»
Das Problem: Die Berichterstattung von SRF unterliegt der Aufsicht der Unabhängigen Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen (UBI). Diese könnte auch bei Twitter rügen, sofern sich ein Moderator etwa als «10vor10»-Mann deklariert, wie Honegger es tut. Trenn mahnt: «Als Journalisten stellen wir Öffentlichkeit her. Dadurch werden wir selber zu öffentlichen Personen. Unsere persönlichen Meinungen lassen sich deshalb nie ganz von der öffentlichen Funktion, die wir als Informationsvermittler haben, trennen». Verboten seien darum etwa unbedachte parteiische Bemerkungen, geschweige denn falsche, unsachgerechte Aussagen.
Dazu gehören Honeggers Trump-Tweets aber offenbar nicht. Zwar sei «ein Schuss Provokation drin», bemerkt Trenn, aber der Tweet sei «nicht polemisch, sondern profiliert».
Den Anchorman will also munter weiter zwitschern lassen. Trenn: «Arthur Honegger ist nach wie vor tragbar, und wir freuen uns auf viele weitere Sendungen mit ihm.»