Arthur Honegger nach Trump-Tweets kritisiert

SRF-Mann Arthur Honegger twittert über US-Präsident Trump. Für SVP-Zanetti sind die Äusserungen «unerhört und unprofessionell.»

arthur honegger
Honegger berichtete im Juli als SRF-Korrespondent über das Treffen Trumps mit Putin. - Screenshot SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Arthur Honegger ist seit 2015 Moderator von «10vor10», löste damals Stephan Klapproth ab.
  • Seit 2008 war Honegger Auslandkorrespondent in den USA.

Er ist der wohl berühmteste Anchor-Man des Landes. Doch mit der Objektivität hält es SRF-Aushängeschild Arthur Honegger nicht so streng. Der «10vor10»-Moderator wettert auf Twitter gegen US-Präsident Donald Trump. Jüngstes Beispiel: «Vielleicht sollten wir Trump nicht mehr als Regierungs-Chef bezeichnen», lässt er seine 14'000 Follower wissen. Denn: «Er untergräbt die Nato; die US-Regierung lobt sie. Er ignoriert russische Wahl-Einmischung; die US-Regierung klagt an. Er sieht Putin als Kumpel; die US-Regierung sieht ihn als Gegner.»

Trump ist ein Lügner

Kurz zuvor hatte Honegger erklärt, er glaube Politikern ohnehin nie vollständig. «Mit seinem Fakten-Check-Rekord sticht Trump aber heraus», so der SRF-Mann, und setzt den Hashtag #PantsOnFire. Zu Deutsch: Jemand, der so krass lügt, dass seine Hose in Flammen aufgeht.

Als der US-Präsident am 16. Juli zum Treffen mit Russlands-Präsident Wladimir Putin nach Helsinki reist, witzelt Honegger: «Donald Trump ist gerade in HEL (in Anspielung auf Hell, dt. die Hölle, d. Red.) gelandet. Konnte ich mir nicht verkneifen.»

Politiker empören sich über Honegger

Für SVP-Nationalrat Claudio Zanetti schadet Honegger mit der Kritik nicht nur seinem eigenen Image: «Er verliert seine Glaubwürdigkeit», sagt er über den News-Mann. Dass er seine eigene Meinung einfliessen lasse, sei «unerhört und unprofessionell.» Trump sei gewählter Regierungschef, ob ihm das nun passe oder nicht. Der twitternde Honegger ist für den Politiker «eine ziemliche Fehlbesetzung» und «nicht, was man von einem seriösen Medium erwartet.» Meinungen von SRF-Journalisten seien Privatsache. «Er darf von mir aus daheim eine Trump-Voodoo-Puppe mit gelben Haaren halten und mit dem Beil darauf herumhacken.»

Sogar das SRF distanziert sich. Honeggers Twitter-Account sei ein «publizistisch eigenständiger Auftritt, bei dem er klar deklariert, dass er für sich selbst redet und nicht für SRF», sagt Mediensprecher Stefan Wyss gegenüber Nau. Der Objektivität schade das nicht.«Mit seinen Tweets, die u.a. auf dem Expertentum als langjähriger US-Korrespondent und Buchautor basieren, beeinträchtigt er weder die Glaubwürdigkeit als 10vor10-Moderator noch diejenige von SRF insgesamt.»

Zanetti kann darüber nur lachen: «Natürlich schadet das! Aber schauen sie mal bei diesen Accounts: Da steht immer sie seien privat unterwegs. Damit sie eine gewisse Narrenfreiheit haben.»

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