Thomas Minder will Gesetz für Schweizerpsalm
«Trittst im Morgenrot daher..» hat dieser Tage Hochkonjunktur. Doch wie lange noch? Um für klare Verhältnisse zu sorgen, verlangt Ständerat Minder ein Gesetz.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Gemeinnützige Gesellschaft wünscht sich eine neue Nationalhymne.
- Einige Gemeinden singen statt dem Schweizerpsalm bereits «Weisses Kreuz auf rotem Grund».
- Ständerat Thomas Minder will nun mit einem Hymnengesetz Klarheit schaffen.
Während der Fussball-Weltmeisterschaft singt vor Spielen der Fussball-Nati das halbe Land mehr oder weniger inbrünstig die Nationalhymne. Doch nicht alle können den ganzen Text auswendig.
Tatsächlich stammt der Text aus dem 19. Jahrhundert und mutet vielen jungen Schweizern merkwürdig an. Die Schweizerische Gemeinnützige Gemeinschaft, Besitzerin der Rütliwiese, pocht deshalb auf einen neuen, moderneren Text. Einstieg: Weisses Kreuz auf rotem Grund!
Schweizer Hymne: «Die heutige Situation ist untragbar!»
Die Bestrebungen sind weit fortgeschritten, einige Gemeinden singen dank starkem Lobbying am 1. August bereits die «neue» Hymne. Das ist dem parteilosen Schaffhauser Ständerat Thomas Minder ein Dorn im Auge: «Es kann doch nicht sein, dass ein Land mehrere Hymnen hat. Die heutige Situation ist untragbar.»
Im Gespräch mit Nau warnt er: «Der Bundesrat könnte von heute auf morgen eine neue Hymne bestimmen!» Doch dieses «wichtige nationale Symbol» müsse von der Bevölkerung bestimmt werden.
Volk soll das letzte Wort haben
Deshalb verlangt er per parlamentarischer Initiative ein neues, schlankes Hymnengesetz, das dem fakultativen Referendum untersteht und den Schweizerpsalm als Hymne festschreibt. Dieses würde sicherstellen, dass das Volk das letzte Wort hat.
Die zuständige Ständeratskommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur berät Minders Vorstoss diese Woche. Minder, der in der SVP-Fraktion politisiert, ist optimistisch: «Ich hoffe wirklich, dass das Parlament hier gesunden Menschenverstand walten lässt und meine Initiative unterstützt.»