Eierwurf in Italien: Matteo Salvini fordert Entschuldigung

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Italien,

Nach der Eierwurf-Attacke auf eine farbige Sportlerin fordert Matteo Salvini eine Entschuldigung. Eine Woche lang sei er des Rassismus bezichtigt worden.

Italiens Innenminister Matteo Salvini.
Italiens Innenminister Matteo Salvini. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Montag wurde in Italien eine farbige Sportlerin mit einem Ei beworfen.
  • Matteo Salvini fordert nun eine Entschuldigung von den Linkspolitikern.
  • Eine Woche lang sei er des Rassimus und des Faschismus bezichtigt worden.

Nach der Eierwurf-Attacke auf die farbige italienische Diskuswerferin Daisy Osakue am Montag tobt weiterhin eine Kontroverse in Italien. Nachdem drei Jugendliche wegen des Angriffes angezeigt und ein rassistischer Hintergrund ausgeschlossen wurde, forderte Innenminister Matteo Salvini Entschuldigungen von Linkspolitikern und Intellektuellen, die ihn beschuldigt hatten, Rassismus zu schüren.

«Jemand sollte sich entschuldigen, weil ich eine Woche lang des Faschismus, des Nationalsozialismus und Rassismus bezichtigt worden bin», kommentierte Salvini. Er bezeichnete die drei Angreifer als «Dummköpfe».

Ei aus Langeweile geworfen

Der Lega-Chef hob hervor, dass einer der drei angezeigten Jugendlichen Sohn eines Linkspolitikers im Piemont sei und dass Rassismus keineswegs die Ursache der Angriff auf die Athletin gewesen sei. Die Männer erklärten, sie hätten die Frau aus Langeweile und nicht aus rassistischen Motiven aus einem vorbeifahrenden Auto auf der Strasse mit einem Ei beworfen.

Der Eierwurf nährt politischen Zündstoff. Für Aufsehen sorgte Ex-Premier Matteo Renzi. Dieser berichtete per Twitter, dass Salvini vor 19 Jahren als junger Aktivist der rechten Lega zu dreissig Tagen Haft auf Bewährung verurteilt worden war, weil er bei einer Wahlveranstaltung des damaligen Premiers Massimo D'Alema Eier geworfen hatte.

Die Diskuswerferin Osakue wird indes an der am Montag beginnenden Leichtathletik-EM in Berlin (bis 12. August) teilnehmen. Die in Turin geborene Sportlerin mit nigerianischen Wurzeln erhielt von den Ärzten grünes Licht für einen Start.

Bei Kontrollen im Institut für Sportmedizin des Nationalen Olympischen Komitees (CONI) in Rom wurde eine wesentliche Besserung am durch einen Eierwurf verletzten Auge festgestellt. Osakue hatte wegen der Augenverletzung mit Kortison behandelt werden müssen, ihre Teilnahme an der EM hatte infrage gestanden.

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