Die Stadt Dietikon ZH bietet für Mädchen während der Herbstferien Backkurse an, während die Jungs Ball spielen. Das Angebot stösst auf Kritik.
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Die Stadt Dietikon in Zürich. - Dietikon.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Ferienangebot der Stadt Dietikon ZH sorgt für Kritik.
  • Die Stadt schickt Mädchen ins Backen und Nähen, während Jungs Fussball spielen.
  • Der Kanton spricht von einer Zuwiderhandlung gegen das Gleichstellungsgesetz.
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Die Stadt Dietikon ZH sorgt mit ihrem Herbst-Ferienangebot für Aufsehen. In Zusammenarbeit mit dem Jugendzentrum bietet sie sogenannte «Girlsdays» und «Bro’s Days» an. Die Mädchen können sich unter anderem fürs Backen, die Textilwerkstatt oder fürs Wandspiegelverzieren anmelden, die Jungs haben die Wahl zwischen Fussball, dem Fifa-Museum und dem Zubereiten eines American Burgers.

Mädchen können sich in Dietikon ZH fürs Kochen anmelden (Symbolbild).
Mädchen können sich in Dietikon ZH fürs Kochen anmelden (Symbolbild). - Keystone

«Wir sind uns bewusst, dass gewisse Programmpunkte stereotyp sind», geben die Verantwortlichen gegenüber Nau zu. Vom Vorwurf, das Angebot sei sexistisch, wollen sie aber nichts wissen.

Das sieht Natascha Wey, Co-Präsidentin der SP Frauen, anders: «Speziell die Angebote für Mädchen wirken wie die Neuauflage von Kursen für gute Hausfrauen aus den 50er Jahren», sagt sie auf Anfrage von Nau.

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Natascha Wey, Co-Präsidentin der SP Frauen. - Keystone

«Zuwiderhandlung gegen das Gleichstellungsgesetz»

«Was vermittelt das denn für ein Bild? Teenager-Mädchen sollten sich für Kochen und Nähen interessieren und Jungs dürfen sich mit Fussball vergnügen? Da waren wir doch schon mal weiter», ärgert sich die Politikerin.

Helena Trachsel, Leiterin der Fachstelle für Gleichstellung von Frau und Mann.
Helena Trachsel, Leiterin der Fachstelle für Gleichstellung von Frau und Mann. - Keystone

Kritik gib es auch von Helena Trachsel, Leiterin der Fachstelle für Gleichstellung von Frau und Mann des Kantons Zürich: «Das ist eine Zuwiderhandlung gegen das Gleichstellungsgesetz», kritisiert sie gegenüber Nau. Sie ermuntert die Stadt Dietikon dazu, künftig alle Angebote für Jungen und Mädchen zu öffnen. Die Frau dekoriere das Haus, der Mann besuche die Fifa – das seien die traditionellen Rollenmuster.

Das Argument der Organisatoren, die Mädchen und Buben könnten sich getrennt besser mit sich selbst, den Rollenbildern sowie den eigenen Fähigkeiten auseinandersetzen, stimme zwar. Jedoch müsse dann auch der Inhalt des Workshops stimmen. Im vorliegenden Fall gelte: «Basteln für alle, Fussball für alle.»

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