Frischlinge – die umweltfreundliche Supermarkt-Revolution in Zürich?
Mitglieder kaufen regionale Produkte zum Einkaufspreis ein, bezahlen dafür ein Abo. Dieses Konzept sei schweizweit einzigartig, sagt der neu eröffnete Laden «Frischlinge» in Zürich Wollishofen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Mitgliederladen gibt es zwei Preise: Den Einkaufspreis für Abonnenten und einen höheren für die Laufkundschaft.
- Online oder im Laden können Kunden Produkte wünschen, die dann nach Möglichkeit ins Sortiment kommen.
- In der ersten Woche wurden rund 70 Abonnements abgeschlossen und einen Tagesumsatz von über 2000 Franken erzielt.
Wer im neuen Laden Frischlinge einkauft, hat zwei Möglichkeiten: Als Mitglied kriegt man die Produkte zum Einkaufspreis, als Laufkunde bezahlt man zusätzlich eine Marge. So funktioniert das schweizweit einzigartige Konzept eines Mitgliederladens. Der Laden steht in Zürich Wollishofen und ist erst seit einer Woche eröffnet. «Der Ansturm hat unsere Erwartungen deutlich übertroffen», sagt Jonas Walther, ein Mitgründer von Frischlinge. Sie erwirtschaften bereits einen Tagesumsatz von über 2000 Franken und konnten 70 Mitglieder gewinnen.
Welches nachhaltige Produkt hätten Sie gerne?
Mitbestimmung ist die zweite Eigenart des Ladens. «Jeder Kunde kann wünschen, welche Produkte wir dann nach Möglichkeit in das Sortiment aufnehmen», sagt Fabian Kaiser, der, wie alle anderen, freiwillig bei Frischlinge mitarbeitet. Man habe auch schon einige Wünsche erfüllen können. Das Konzept sei auch ein Gegenstatement zu den klassischen Supermärkten. «Dort hat man den Bezug zu den Produzenten verloren und es herrscht keine Transparenz», so Kaiser. Nachhaltigkeit spiele dabei natürlich eine grosse Rolle. Man habe aber einen pragmatischen Weg gewählt, so Kaiser. Es sei darum kein weiterer Zero-Waste-Laden geworden.
Ein Allround-Angebot
Für 80 Franken pro Monat wird man Mitglied. Das ist der Preis für einen Einpersonenhaushalt. Mehrpersonenhaushalte bezahlen weniger. Einkommensschwache Personen haben ebenfalls reduzierte Preise. Es gehe nicht nur um eine ökologische sondern auch um eine soziale Verantwortung, so Jonas Walther. «Als Mitglied kriegt man bei uns nachhaltige Produkte um einiges günstiger», ist er überzeugt. «Im Vorfeld mussten wir viel Kritik für die Idee einstecken», man habe nicht geglaubt, dass es funktioniert und Produzenten fürchteten, dass wir zu einer «schlimmen Konkurrenz» für die anderen würden. Trotz beflügelnder erster Woche: Expansionspläne gibt es keine. Wir wollen diesen einen Laden, sagt Walther. «Das Konzept geben wir aber auch gerne an andere Interessenten weiter.»