Afroamerikaner werden auch vom US-Schulsystem benachteiligt
Vor mehr als 50 Jahren wurde in den USA die Rassentrennung abgeschafft. Der tief verankerte Rassismus ist nach wie vor zu spüren – besonders im Schulsystem.

Das Wichtigste in Kürze
- Die USA feiern den Martin-Luther-King-Tag zum 51. Todestag des Bürgerrechtlers.
- Auch 50 Jahre danach leiden Afroamerikaner immer noch unter alltäglicher Diskriminierung.
Die USA feierten am Montag den Martin-Luther-King-Tag zu Ehren des 1968 ermordeten Freiheitskämpfer. Der amerikanische Bürgerrechtler hat viel für das Land beigetragen. Doch: Auch nach über 50 Jahren seit Abschaffung der Rassentrennung leidet die afroamerikanische Bevölkerung unter der systematischen Diskriminierung.
Besonders dramatisch zeichnet sich die Lage im Schulsystem der USA ab, wie auch ein Beitrag des Online-Magazins «Now This» zeigt. Bereits früh entscheidet sich im Land der «unbegrenzten Möglichkeiten», wer eines Tages an ein renommiertes College oder eine namhafte Universität gehen kann. Für die Annahme an einer Elite-Universität wie Harvard oder Stanford benötigen Schüler einen einwandfreien Leistungskatalog oder ein überdurchschnittliches Talent in einer Sportart wie Football oder Basketball.
Lehrer ohne Qualifikation
Sämtliche Bewerber für einen Studienplatz müssen in den USA einen standardisierten Test (SAT) ablegen. Die darin erreichte Note bestimmt, an welchen Universitäten sie sich bewerben können – respektive überhaupt eine Chance haben, angenommen zu werden.
Für Schüler aus ärmeren Gegenden ist es schon fast unmöglich, eine überdurchschnittlich gute Note zu erreichen. Denn die Lehrer können sie gar nicht ausreichend auf die SATs vorbereiten. Grund: Zu wenig Geld für die Bildung und mangelhafte Qualifikationen. So müssen Lehrer teilweise Schulfächer unterrichten, für die sie gar keine Ausbildung haben.