Amazonas-Gebiet in Brasilien brennt einen Monat nach Verbot weiter
Der Regenwald in Brasilien befindet sich noch immer in einer Krisensituation. Auch einen Monat nach einem Brandrodungs-Verbot brennt das Amazonas-Gebiet.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit einem Monat ist das Abbrennen von Flächen im Amazonas verboten.
- Trotzdem brennt der Wald noch immer.
- Zwischen Mitte Juli und Mitte August wurden mehr als 20'000 Feuer festgestellt.
Einen Monat nach dem Verbot des Abbrennens von Flächen registriert das brasilianische Amazonas-Gebiet immer noch eine hohe Zahl an illegalen Bränden. «Die Zahlen zeigen, dass die Strategie der Regierung nicht wirksam ist, um der Zerstörung des Waldes mit der grössten Biodiversität des Planeten Einhalt zu gebieten», sagte Christiane Mazzetti, Sprecherin der Amazonien-Kampagne von Greenpeace Brasil, am Montag.
Das Nationale Institut für Weltraumforschung, das Satelliten-Daten auswertet, hat zwischen 16. Juli und 15. August 20'473 Feuer festgestellt. Allein in den ersten 15 August-Tagen waren es mehr als 15'000 Feuer.
Dies ist ein minimaler Rückgang um acht Prozent zum Vergleichszeitraum 2019. Allerdings bestand im vergangenen Jahr um diese Zeit weder bereits ein Abbrennverbot noch schickte die Regierung das Militär in den Kampf gegen die Flammen.
Bolsonaro befürwortet Amazonas-Ausbeutung
Am 16. Juli hat die brasilianische Regierung das Abbrennen von Flächen im Amazonas-Gebiet und im Pantanal, dem grössten Sumpfgebiet der Welt, für 120 Tage verboten. Es war jedoch fraglich, ob Brasilien nun tatsächlich seine Bemühungen gegen die Brände erhöht. Präsident Jair Bolsonaro ist ein Befürworter der wirtschaftlichen Ausbeutung Amazoniens.
Seine Regierung plant zwar, die Streitkräfte des Landes bis 2022 im Amazonas-Gebiet einzusetzen. Umweltschützern zufolge können die Streitkräfte, die seit Mai vor Ort sind, die illegale Zerstörung des Waldes aber nur kurzfristig eindämmen, die Arbeit der von Bolsonaro geschwächten Umweltbehörden jedoch nicht ersetzen.