Anhänger von Donald Trump griffen Journalisten an

Alexandra Aregger
Alexandra Aregger

USA,

Die Bilder der Anhänger von Donald Trump, die das Kapitol stürmen, gehen um die Welt. Reporter hielten die Eskalation fest und mussten vor dem Mob fliehen.

Donald Trump Kapitol
Wütende Anhänger von Donald Trump zerstören vor dem Kapitol die Ausrüstung der Reporter. - AP Photo

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Polizei meldet nach dem Sturm auf das Kapitol vier Tote.
  • Seit Mitternacht (MEZ) gilt in Washington eine Ausgangssperre.
  • Die wütenden Protestler gingen auch auf Reporter vor Ort los.

Bilder und Videos des Sturms auf das Kongressgebäude in Washington fluten seit gestern Abend die sozialen Medien. Augenzeugen aber vor allem auch Reporter vor Ort hielten die Eskalation der Anhänger von Donald Trump fest.

Dabei haben die Journalisten die Wut der Trump-Fans am eigenen Leib erfahren. Zerstörte Kameras, durchrissene Kabel und üble Beschimpfungen führten dazu, dass die Reporter fliehen mussten.

ZDF-Korrespondent Elmar Thevessen erzählt, sie seien plötzlich umringt worden. «Es war niemand da, um die Protestler wegzuleiten.» Viele von ihnen ordnet er dem extremistischen Lager zu, auch Anhänger der rechtsextremen Proud Boys habe er gesichtet.

Anhänger von Donald Trump: «Wir sind jetzt die Nachrichten!»

«Man hat uns bedroht, man hat unsere Ausrüstung umgeworfen und zerschlagen», schilderte Thevessen in einer Schaltung das Geschehen. Glücklicherweise hätten sich alle Journalisten der Associated Press in Sicherheit bringen können.

Videos vor Ort zeigen, wie die Protestler im Chor «Fuck Fake News» schrien. «Fake News», ein Ausdruck, von dem Donald Trump immer wieder Gebrauch macht. «Wir sind jetzt die Nachrichten!», gaben die wütenden Trump-Fans von sich.

Auch SRF-Korrespondent Thomas von Grünigen musste sich in Sicherheit bringen. Die Sondersendung am späten Mittwochabend wurde deshalb vorzeitig beendet. «Es war nicht mehr gemütlich mit der Kamera unterwegs», schrieb von Grünigen auf Twitter. Er konnte sich ebenfalls noch rechtzeitig zurück in sein Hotel begeben.

Thevessen von ZDF übt scharfe Kritik an der Capitol Police. «Offenbar hat man völlig unterschätzt, was an diesem Tag passieren könnte.» Es seien zu wenige Polizisten im Einsatz gestanden, weshalb sie sich zurückgezogen und das Eindringen in das Kapitol ermöglicht hätten.

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