«Anora» gewinnt wichtigen Indie-Filmpreis
Die Tragikomödie «Anora» triumphiert bei den Independent Spirit Awards und gewinnt drei Auszeichnungen.

Die Tragikomödie «Anora» von US-Regisseur Sean Baker ist der grosse Sieger bei den Independent Spirit Awards. Der Film über eine Stripperin, die sich in einen russischen Oligarchen-Sohn verliebt, gewann drei Auszeichnungen, darunter den Hauptpreis für den besten Film. Der deutsche Filmeditor Hansjörg Weissbrich gewann in der Sparte «Bester Schnitt» für den Film «September 5» über die TV-Liveübertragung des Olympia-Attentats von München.
Die Independent Spirit Awards wurden zum 40. Mal vergeben. Sie gehen an Filmproduktionen aus, die nicht mehr als 30 Millionen Dollar (28 Millionen Euro) gekostet haben, für Hollywood-Verhältnisse ein gemässigtes Budget. Frühere Siegerfilme wie «Moonlight», «Birdman» und «Nomadland» holten jeweils auch den Oscar als bester Film.
Oscar-Chancen nach Abstimmungsphase?
Allerdings ist die Abstimmungsphase für die diesjährige Verleihung für Hollywoods wichtigste Auszeichnung (2. März) bereits vorüber.
«Anora» holte auch die Preise in den Kategorien bester Regisseur (Baker) und beste schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle (Mikey Madison). Baker setzte sich unter anderem gegen seinen Oscar-Konkurrenten Brady Corbet («The Brutalist») durch, Madison gegen Demi Moore («The Substance») und Sebastian Stan, der den jungen Donald Trump in der Filmbiografie «The Apprentice» darstellt.
Bei den Golden Globes war «Anora» noch ignoriert worden. Vor zwei Wochen war Baker aber mit dem Regie- und dem Produzentenpreis seines Landes ausgezeichnet worden. Der 53-Jährige erhielt die Ehrungen bei Zeremonien der Directors Guild of America (DGA) und der Producers Guild of America (PGA).
Bakers Erfolgsserie
Darüber hinaus hatte Baker mit «Anora» bereits bei den Critics Choice Awards in der Kategorie «Bester Film» gewonnen und im vergangenen Jahr die Goldene Palme der Filmfestspiele von Cannes geholt.