Anträge für Arbeitslosenhilfe erreichen historische Zahlen
Erneut haben historisch viele Amerikaner Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt. Das ist eine Folge der Corona-Wirtschaftskrise.
Das Wichtigste in Kürze
- In den USA sind die Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe angestiegen.
- In der Woche bis zum 1. August waren es 1,186 Millionen Menschen.
- Experten rechnen für 2020 mit einer schweren Rezession.
Inmitten der grassierenden Corona-Pandemie in den USA haben erneut historisch viele Amerikaner Anträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt. In der Woche bis einschliesslich 1. August stellten 1,186 Millionen Menschen einen Neuantrag, wie das Arbeitsministerium in Washington am Donnerstag mitteilte. Im Vergleich zur Vorwoche war das ein Rückgang um knapp 250'000.
Weltgrösse Volkswirtschaft kämpft mit Turbulenzen
Die Neuanträge auf Arbeitslosengeld spiegeln die kurzfristige Entwicklung des Arbeitsmarkts wider. Sie zeigen, dass sich die weltgrösste Volkswirtschaft inmitten der Corona-Krise weiterhin in schweren wirtschaftlichen Turbulenzen befindet.
Die dramatische Zunahme der Neuinfektionen seit Ende Juni hat in vielen bevölkerungsreichen Bundesstaaten erneut zu Einschränkungen geführt. Dadurch werden viele Jobs gefährdet. Vor Beginn der Coronavirus-Pandemie war die Zahl der wöchentlichen Neuanträge selten über 100'000 gestiegen.
Corona-Hilfspaket für Arbeitslosenhilfe ausgelaufen
Die zusätzliche Arbeitslosenhilfe des Bundes von 600 Dollar pro Woche aus einem Corona-Hilfspaket vom März ist vergangene Woche ausgelaufen. Millionen Amerikaner ohne Job bekamen das deutlich zu spüren. Die beiden Parteien im Kongress hatten sich zunächst nicht auf eine Fortsetzung im Rahmen eines neuen Hilfspakets einigen können.
Experten rechnen für 2020 mit einer schweren Rezession. Sie befürchten, dass die Arbeitslosenquote auch Ende des Jahres noch bei etwa 10 Prozent liegen könnte. Zuletzt war sie von 13,3 Prozent im Mai auf 11,1 Prozent im Juni gesunken.
Die Daten für Juli werden an diesem Freitag bekanntgegeben. Vor der Zuspitzung der Pandemie im März hatte die Arbeitslosenquote in den USA noch bei 3,5 Prozent gelegen. Es war der niedrigste Wert seit Jahrzehnten.
In den USA gibt es laut der Universität Johns Hopkins inzwischen 4,8 Millionen bestätigte Coronavirus-Infektionen und rund 158'000 Todesfälle. Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen mit dem Erreger lag zuletzt bei um die 50'000 pro Tag.