Das Attentat auf den US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump könnte eine polarisierende Thematik wieder ins Rampenlicht rucken: die Waffenregulierung.
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Bei einem versuchten Attentat auf Donald Trump wurde der ehemalige US-Präsident von einer Kugel am Ohr getroffen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut Experten verändert das Attentat auf Donald Trump die Dynamik im US-Wahlkampf.
  • Waffengewalt und deren Regulierung rückt wieder mehr in den Fokus.
  • Dies könnte Donald Trumps Wahlkampf schaden.
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Bei einer Kundgebung am Samstagnachmittag in Pensylvania (USA) wurden Schüsse auf Donald Trump abgegeben. Der ehemalige US-Präsident wurde am Ohr von einer Kugel getroffen und leicht verletzt. Der mutmassliche Schütze wurde durch Sicherheitskräfte erschossen.

Donald Trump entkam nur knapp einem Mordanschlag. - X@Mrgunsngear

Nachdem die Lage wieder sicher wirkte, nutze Donald Trump umgehend das Attentat auf ihn für seine politische Kampagne: Mit gehobener Faust stand er auf und soll dabei «Fight» (Deutsch: Kampf) geschrien haben.

Wird das versuchte Mord-Attentat auf den US-Präsidentschaftskandidaten Einfluss auf das Rennen um das Weisse Haus haben?

Donald Trump befeuert Spaltung der USA

Laut Ravi Perry, Politikwissenschaftler der angesehenen Harvard Universität in Amerika, verändere der Vorfall die Dynamik im Präsidentschaftsrennen. «Ich hoffe, das Attentat zeigt uns die Ernsthaftigkeit dieser Präsidentschaftskampagne auf», sagt er zum Sender «WUSA9». Die USA sei «gespaltener als je zuvor».

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Der ehemalige US-Präsident Donald Trump wurde bei einem versuchten Attentat von einer Kugel am Ohr getroffen.
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Die Sicherheitskräfte reagierten erst, als bereits Schüsse abgefeuert wurden.
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Ein Augenzeuge sagt, er habe die Polizei noch vor Schussabgabe vor dem Schützen gewarnt, der sich auf einem nahegelegenen Dach befunden hat.

Gerade eine polarisierende Thematik rücke durch die abgegebenen Schüsse wieder in den Vordergrund: die Waffenrechte in den Vereinigten Staaten. Diese werden von den Republikanern vehement verteidigt – mit Verweis auf die US-Verfassung.

James Alan Fox, amerikanischer Professor für Kriminologie, vermutet gegenüber «NGN» : «Trump wird Waffengewalt zu einem wichtigen Thema in seinem Wahlkampf machen.» Bereits bei dem versuchten Attentat auf den damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan sei das Thema Waffengewalt an die Oberfläche gekommen. Doch genau das könnte ihm nicht nützen.

Konkret könnte dies für den Wahlkampf von Donald Trump schädlich sein, sagt der US-Politikwissenschaftler Costas Pangopoulos gegenüber «NGN»: «Weil viele glauben, dass er das Feuer politischer Gewalt und Spaltung aus politischen Gründen geschürt hat.»

Hat das gescheiterte Mord-Attentat auf Donald Trump Folgen für das US-Präsidentschaftsrennen?

Jedoch könnte das Attentat auch Sympathien für Trump wecken. Es zeige auf, dass er «offensichtlich genauso anfällig für politische Gewalt und Extremismus ist wie jeder andere».

Erste Effekte auf den Wahlkampf hat das Attentat bereits jetzt. US-Präsident Joe Biden hat umgehend alle «ausgehende Kommunikation», die zu seiner Wahl aufrufen, gestoppt. Sogar die TV-Spots von Joe Biden sollen laut mehreren US-Medien pausiert werden.

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