Baerbock, die G7-Gesprächstemperatur und ein neuer Freund
G7-Aussenminister treffen sich in Kanada, trotz Befürchtungen verläuft das Treffen positiv.

Die Befürchtungen waren gross, dass es beim Treffen der Aussenministerinnen und Aussenminister der G7-Runde wirtschaftsstarker westlicher Demokratien in Kanada krachen könnte. Oder dass es sogar zu einer Spaltung des Westens kommt. Der Grund: Bei den ersten Beratungen der Gruppe seit der Amtsübernahme von Präsident Donald Trump sass auch der neue US-Aussenminister Marco Rubio mit am Tisch.
Am Ende fand die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock in Charlevoix dann aber überraschend positive Worte für Rubio. Ob sie das Gefühl habe, dass sie neben einem Freund gesessen habe, wurde Baerbock gefragt, die bei den Beratungen direkt neben Rubio sass. «Ja», antwortete die Grünen-Politikerin, ohne zu zögern. Dafür seien gerade auch kleine Formate wie G7 gut, «wenn man eben nicht nur miteinander diskutiert, sondern auch viel Zeit miteinander verbringt». Neben Deutschland und den USA gehören Kanada, Grossbritannien, Frankreich, Italien und Japan zu der Runde.
Kanadische Kälte trifft auf politische Wärme
Schon zu Beginn des Treffens am Mittwoch habe sie gesagt, dass die Gesprächstemperatur deutlich anders sei als die Aussen-Temperatur – da war es bis zu minus 19 Grad kalt. In den vergangenen 24 Stunden sei es deutlich wärmer gewesen. «In diesem Sinne war das wirklich in jeglicher Hinsicht ein sehr, sehr gutes Treffen von Freunden unter- und miteinander».
Baerbock liess aber durchblicken, dass in der Runde auch Konflikte angesprochen wurden. «Freunde sagen sich auch immer dann sehr ehrlich gegenseitig die Wahrheit, wenn man mal Dinge unterschiedlich und anders sieht», fügte sie hinzu.