Barack Obama verurteilt nach El Paso Massaker die Sprache des Hasses

Simon Binz
Simon Binz

USA,

Nach den jüngsten Amokläufen in Amerika meldet sich auch Ex-Präsident Barack Obama zu Wort. Er verurteilt die Sprache des Hasses – ein Seitenhieb gegen Trump.

Barack Obama Donald Trump
Barack Obama äusserte sich zu den jüngsten Tragödien der USA und hält sich mit Kritik an den «Anführern» nicht zurück. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach den letzten Amokläufen in den USA kritisierten viele Politiker Trumps Rhetorik.
  • Nun meldet sich auch Barack Obama zu Wort und kritisiert die Sprache des Hasses.
  • Sein Statement kann durchaus als Seitenhieb gegen Trump verstehen werden.

Ein 21-Jähriger Weisser stürmt ein Einkaufszentrum in Texas und tötet 22 Menschen – darunter viele Mexikaner. Anschliessend stellte sich der Mann der Polizei. Die Ermittler gehen von einem rassistischen Hintergrund aus.

Viele US-Politiker meldeten sich seither zu Wort und fordern wie so oft nach einer solchen Tragödie schärfere Waffengesetze. Aber auch US-Präsident Donald Trump wird scharf kritisiert. Der Vorwurf: Seine Rhetorik ermutige Attentäter.

Um den Bau seiner Mauer an der Grenze zu Mexiko zu begründen, sprach Trump beispielsweise häufiger von «hispanischen Invasoren». Dieser Begriff, findet sich auch in dem rassistischen Manifest wieder, das dem Attentäter von El Paso zugerechnet wird.

Barack Obama Donald Trump
Nach den Massakern in Texas und Ohio wird US-Präsident Donald Trump von vielen Seiten für seine Rhetorik kritisiert. - dpa-infocom GmbH

Barack Obama mit Seitenhieb gegen Donald Trump

Einer, der sich bisher mit einem Statement zurückgehalten hat, ist Trumps Vorgänger. Nun äussert sich Barack Obama in einem langen Text. Dabei findet er klare Worte und verurteilt die Sprache des Hasses.

Obama erklärte am Montag: «Wir müssen eine Sprache gründlich ablehnen, die aus den Mündern unserer Anführer kommt und ein Klima aus Angst und Hass schürt oder rassistische Vorurteile normalisiert.»

Er nannte keinen der von ihm gemeinten Politiker namentlich. Doch beschrieb sie als: «Anführer, die diejenigen dämonisieren, die nicht wie wir aussehen oder nahe legen, dass andere Menschen, einschliesslich Einwanderer, unsere Lebensweise bedrohen, oder andere Menschen als unmenschlich bezeichnen, oder andeuten, dass Amerika nur einer bestimmten Art von Menschen gehört.»

Und weiter: «Eine solche Sprache ist nicht neu - sie ist die Wurzel für die meisten menschlichen Tragödien der Geschichte, hier in Amerika und auf der ganzen Welt. Sie ist die Wurzel der Sklaverei, die des Holocaust, des Völkermordes in Ruanda und der ethnischen Säuberung im Balkan.»

Barack Obama fordert Amerikaner zum Handeln auf

Auch wenn Obama niemanden namentlich erwähnte, scheint eines klar: Die Stellungnahme des Ex-Präsidenten darf durchaus als Seitenhieb gegen Donald Trump verstanden werden.

Obama forderte weiter ein entschlossenes Handeln für eine restriktivere Waffengesetzgebung. Er räumte ein, dass kein Gesetz alle Gewalttaten verhindern könne. «Aber es gibt Belege dafür, dass sie einige der Tötungen verhindern können. Sie können einigen Familien ein gebrochenes Herz ersparen», so der Ex-Präsident.

Alle Amerikaner sollten von ihren Politikern eine Änderung der Waffengesetze verlangen. Sonst werde es immer wieder solche Tragödien wie zuletzt im texanischen El Paso geben, schrieb Obama.

Barack Obama El Paso
Barack Obama verurteilte in einem Statement in den sozialen Medien die Sprache des Hasses. - Keystone

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