Barclays Boss Jes Staley soll Strafe zahlen
2016 setzte Barclays-Chef Jes Staley die Sicherheitsabteilung seiner Bank auf einen vermeintlichen Whistleblower aus den eigenen Reihen an. Dem Angeprangerten konnte keine Schuld zugewiesen werden. Deshalb wird Staleys Lohn jetzt gekürzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Baclays-Boss Jes Staley muss eine Strafe zahlen.
- Grund sind fehlgeschlagene Anschuldigungen an einen vermeintlichen Whistleblower aus den eigenen Reihen.
Der Chef der Barclays-Bank, Jes Staley, soll wegen Fehlverhaltens in der Affäre um anonyme Anschuldigungen gegen einen Mitarbeiter eine Strafe zahlen. Das teilte das Geldhaus mit Sitz in London am Freitag mit. Untersuchungen der Aufsichtsbehörden FCA (Financial Conduct Authority) und PRA (Prudential Regulation) hätten ergeben, dass Staley gegen den FCA-Verhaltenskodex für Manager verstossen habe, hiess es in der Mitteilung.
Staley entschuldigte sich
Die Aufsichtsbehörden hatten zuvor mitgeteilt, dass ihre Untersuchungen abgeschlossen seien. Details nannten sie nicht. Grund für die Ermittlungen war, dass Staley die Sicherheitsabteilung der Bank im Jahr 2016 damit beauftragt hatte, die Identität eines anonymen Whistleblowers zu enttarnen, der Anschuldigungen gegen einen Mitarbeiter erhoben hatte. Staley hatte sich dafür im vergangenen Jahr bei den Anteilseignern der Bank entschuldigt. Barclays hatte angekündigt, Staleys Gehalt infolge der Affäre «sehr deutlich» zu kürzen, will aber trotzdem an ihm festhalten.
Zur Höhe der Strafen der Aufsichtsbehörden gab es am Freitag keine Angaben. Staley kommt jedoch noch mit einem blauen Auge davon: Das Geldhaus betonte, die Integrität des Managers und seine Fähigkeit zur Führung der Bank seien von den Aufsichtsbehörden nicht in Frage gestellt worden.