Bayer verliert neuen Glyphosat-Prozess in den USA

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USA,

Bayer muss im Streit um die Frage, ob der umstrittene Wirkstoff Glyphosat krebserregend ist, in den USA eine weitere Niederlage einstecken.

Glyphosat Bayer
Im Glyphosat-Prozess verliert Chemiekonzern Bayer einmal mehr. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Neue Niederlage für Bayer vor einem US-Gericht.
  • Das Gericht verurteilte das Unternehmen auf insgesamt 2 Milliarden Franken.

Bayer muss im US-Streit um die Frage, ob der Wirkstoff Glyphosat krebserregend ist, erneut eine Niederlage einstecken. Der Pharmariese will Rechtsmittel einlegen. Es geht um Milliarden.

Die Geschworenen-Jury des zuständigen Gerichts im kalifornischen Oakland verurteilte das Unternehmen am Montag zu über zwei Milliarden Dollar Schadenersatz. Umgerechnet sollen beide Kläger also 2,01 Milliarden Franken erhalten.

Ein Rentnerehepaar macht geltend, wegen des von der Bayer-Tochter Monsanto erzeugten, hochumstrittenen Wirkstoffs Glyphosat an Krebs erkrankt zu sein.

Glyphosat-Prozess: Bayer will Rechtsmittel einlegen

Der grösste Teil der Zahlung entfällt auf sogenannten Straf-Schadenersatz, wofür es im deutschen Recht keine Entsprechung gibt. Bayer macht für die Krebserkrankungen der beiden Kläger umfangreiche Vorerkrankungen verantwortlich und kündigte umgehend an, Rechtsmittel einzulegen. Es gebe keine wissenschaftlichen Beweise, dass es ohne den Einsatz von Glyphosat nicht zu der Krebserkrankung gekommen wäre.

Man sei von der Entscheidung enttäuscht, erklärte das Unternehmen in einer Stellungnahme. Das Urteil der Jury stehe in direktem Widerspruch zu der Einschätzung der US-Umweltbehörde EPA. Diese war erst im vergangenen Monat im Rahmen der vorläufigen Zulassungsüberprüfung veröffentlicht worden. Die Kläger hätten dagegen nur Teile von Studien angeführt, die so nicht ausreichend belastbar seien.

Während des Prozesses hatte die Anklage immer wieder versucht, die Geschworenen davon zu überzeugen, dass Monsantos Produkte Krebs verursachen. Ausserdem erklärte sie, dass etwa mit manipulierten Studien Risiken verschleiert wurden.

Dritter Schuldspruch wegen Glyphosat

Für Bayer ist der Fall hochbrisant: Es ist bereits der dritte Schuldspruch innerhalb weniger Monate und weitere Prozesse werden folgen. Zuletzt war der Konzern in den USA nach eigenen Angaben mit rund 13'400 Klagen wegen des Unkrautvernichters Roundup konfrontiert.

Bayer hat in den ersten beiden Fällen Berufung eingelegt. Der Konzern weist Gesundheitsgefahren von Monsanto-Produkten vehement zurück.

Bayer vertritt die Auffassung, dass auf Glyphosat basierende Produkte seit über 40 Jahren erfolgreich in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Regulierungsbehörden in aller Welt hätten diese Herbizide bei sachgemässer Anwendung als sicher eingestuft.

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