Biden-Regierung hat bei US-Abzug aus Afghanistan versagt
Der frühere US-Aussenminister Mike Pompeo hat das Vorgehen beim Truppen-Abzug aus Afghanistan kritisiert. Die Biden-Regierung sei «gescheitert».
Das Wichtigste in Kürze
- Der ehemalige US-Aussenminister Mike Pompeo kritisiert Präsident Joe Biden.
- Er sei beim Truppenabzug «bei der Umsetzung seines eigenen Plans gescheitert».
- Die Regierung solle stattdessen die Taliban mithilfe der Luftwaffe von Kabul fernhalten.
Die militant-islamistischen Taliban haben die afghanische Hauptstadt Kabul übernommen. Der frühere US-Aussenminister Mike Pompeo hat nun das Vorgehen von US-Präsident Joe Biden beim Abzug der US-Truppen scharf kritisiert.
«Es sieht so aus, als ob die Biden-Regierung gerade bei der Umsetzung ihres eigenen Plans gescheitert ist.» Das sagte Pompeo am Sonntag dem Sender Fox News. Die USA sollten stattdessen mithilfe der eigenen Luftwaffe «die Taliban, die Kabul umzingeln, niederschlagen», sagte Pompeo weiter.
US-Unterhändler wollten mit Taliban verhandeln
«Wir sollten sie nicht anflehen, das Leben von Amerikanern zu verschonen. Wir sollten den Taliban Kosten auferlegen, bis sie uns erlauben, unseren Plan in Afghanistan umzusetzen.» In der vergangenen Woche sollen US-Unterhändler Medienberichten zufolge versucht haben, zu verhandeln. Sie wollten die Zusicherung der Taliban, dass sie im Falle einer Machtübernahme die US-Botschaft in Kabul nicht angreifen würden.
Unter dem republikanischen Präsidenten Donald Trump war Pompeo massgeblich an dem Abschluss einer Vereinbarung mit den Taliban beteiligt. Diese sah den Abzug aller internationalen Truppen bis zum 1. Mai vor.
Biden verzögerte den Abzug der im Frühjahr noch verbliebenen rund 2500 US-Soldaten, hielt aber im Grundsatz an der Entscheidung fest. Das US-Militär soll Afghanistan bis Ende August verlassen. Bidens Vorwürfe, das Abkommen habe die Taliban militärisch gestärkt und ihm nur wenige Möglichkeiten gelassen, wies Pompeo als «erbärmlich» zurück.