US-Präsident Joe Biden trat am Donnerstag erstmals ohne Maske ans Rednerpult - und holte sich prompt ein Kompliment seiner Stellvertreterin Kamala Harris ab.
Joe Biden
Joe Biden, Präsident der USA, und Vizepräsidentin Kamala Harris gehen lachend durch den Rosengarten des Weissen Hauses. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In den USA fällt die Maskenpflicht für vollständig geimpfte Menschen.
  • Joe Biden feierte diese Entscheidung als «Meilenstein» im Pandemie-Kampf.
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«Du hast ein tolles Lächeln», sagte die Vizepräsidentin ihrem sichtlich gut gelaunten Chef. Biden äusserte sich im Rosengarten des Weissen Hauses zu neuen Richtlinien der Gesundheitsbehörde CDC, wonach vollständig geimpfte Menschen in den USA nicht nur draussen, sondern auch in geschlossenen Räumen meist keine Maske mehr tragen müssen.

Biden dankte seinen Landsleuten dafür, sich in so grosser Zahl impfen zu lassen. «Sie haben sich das Recht verdient, etwas zu tun, für das Amerikaner auf der ganzen Welt bekannt sind: andere mit einem Lächeln zu grüssen.» First Lady Jill Biden versah kurz danach einen Tweet mit Herzen, in dem sie schrieb: «Geimpft werden = wieder Lächeln sehen».

Biden feierte die Aufhebung als «Meilenstein» im Kampf gegen die Pandemie. «Heute ist ein grosser Tag für Amerika in unserem langen Kampf gegen das Coronavirus», sagte der US-Präsident. Biden hielt fest, dass die Maskenpflicht nur für Menschen fällt, die einen vollständigen Impfschutz haben.

Fallzahlen in fast allen Bundesstaaten gesunken

Biden sagte, die Fallzahlen seien in 49 der 50 Bundesstaaten gesunken. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit Covid-19 sei auf dem niedrigsten Stand seit April vergangenen Jahres. Am Donnerstag sei die Marke von 250 Millionen verabreichten Impfdosen seit seinem Amtsantritt am 20. Januar erreicht worden. Insgesamt sind inzwischen nach CDC-Angaben mehr als 117 Millionen der rund 330 Millionen Menschen in den USA vollständig geimpft worden. Bei Erwachsenen liegt die Quote bei gut 45 Prozent.

Coronavirus
Die Corona-Pandemie traf die USA mit voller Wucht. - AFP

Biden appellierte an die verbliebenen Amerikaner, sich impfen zu lassen. «Wir sind noch nicht fertig. Wir verlieren immer noch zu viele Amerikaner, weil wir immer noch zu viele ungeimpfte Menschen haben.» Biden hat als Ziel ausgegeben, dass bis zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli 70 Prozent aller Erwachsenen vollständig geimpft sein sollen. Er fügte hinzu, um langfristige Sicherheit zu erreichen, müsse die Pandemie nicht nur in den USA, sondern weltweit bekämpft werden.

Der US-Präsident rief auch dazu auf, Verständnis für jene Menschen zu zeigen, die die Masken trotz Impfschutzes noch nicht ablegen wollten. «Bitte behandeln Sie sie mit Freundlichkeit und Respekt. Wir hatten zu viele Konflikte, zu viel Bitterkeit, zu viel Wut, zu viel Polarisierung in dieser Frage über das Tragen von Masken. Lassen Sie uns das beiseite legen. Erinnern wir uns: Wir sind alle Amerikaner.»

Trump hielt sich kaum an Maskenempfehlung - Biden trug immer eine Maske

Vor mehr als 13 Monaten hatte die Regierung des damaligen Präsidenten Donald Trump den Amerikanern empfohlen, im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus Masken zu tragen - Trump selbst hielt sich allerdings kaum daran.

Biden hatte bislang auf dem Weg zum Rednerpult stets eine Maske getragen und diese erst unmittelbar vor Beginn seiner Ansprachen ausgezogen. Nach seinen Auftritten legte er den Mund-Nasen-Schutz dann immer wieder sofort an.

Trump Donald Schutzmaske
Donald Trump wehrte sich lange dagegen eine Schutzmaske zu tragen. - dpa

Am Donnerstag trat er nun ohne Maske aus dem Weissen Haus heraus in den Rosengarten. Der Sender CNN berichtete, das Weisse Haus habe die Maskenpflicht für alle vollständig geimpften Mitarbeiter infolge der neuen CDC-Empfehlungen aufgehoben.

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