«Blumendesigner der Stars» zeigt Orchideen in New York
Jeff Leatham arrangiert normalerweise Blumen für Prominente wie Cher, Kim Kardashian oder Tina Turner. Jetzt hat der «Blumen-Designer der Stars» für den Botanischen Garten in New York Orchideen kuratiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Immer wieder nimmt Jeff Leatham ein Blatt in die Hand oder knipst mit seinem Handy ein Bild von einer Blüte.
«Überall wo man hier hinschaut, sieht man Erstaunliches», sagt der 50-jährige Blumen-Designer. «Ich fühle mich auch gerade wie ein Journalist, der das alles zum ersten Mal sieht.»
Dabei ist Leatham - mit Cowboy-Hut, Fransen-Jacke und viel Schmuck - eigentlich in den Botanischen Garten von New York gekommen, um zahlreichen Journalisten die von ihm kuratierte Orchideen-Ausstellung «Jeff Leatham's Kaleidoscope» zu zeigen. Vom 26. Februar bis zum 1. Mai soll die Schau im tropisch-warmen und grün zugewucherten Gewächshaus der Anlage in der Bronx zu sehen sein - im zweiten Anlauf, nachdem ein erster 2020 von der Pandemie verkürzt worden war.
Normalerweise stellt Leatham für Stars wie Kim Kardashian, Cher, Tina Turner, Oprah Winfrey, Janet Jackson oder Kylie Minogue und für Nobel-Hotels in Paris oder Los Angeles aussergewöhnliche Blumen-Arrangements zusammen. «Wenn ich an Blumen denke, denke ich an Jeff», lässt sich Kardashian auf dessen zitieren, Cher bejubelt ihn als «Genie» und Winfrey als «besten Floristen aller Zeiten».
Mit einem riesigen Wow-Effekt
Die Ausstellung im Botanischen Garten zu entwerfen, sei für ihn «bescheiden machend» und «lehrreich» gewesen, sagt Leatham, der aus dem US-Bundesstaat Utah stammt, seine Karriere als Model begann und auch schon beispielsweise Kerzen oder Parfüm entworfen hat.
«Wenn ich mit meinen berühmten Klienten arbeite oder an grossen Events, dann werde ich als der Master angesehen, der Typ, der reinkommen und erschaffen kann. Aber das hier ist lehrreich für mich, ich lerne immer weiter von dem Team hier, denn ich kann eine grosse Schau mit einem riesigen Wow-Effekt entwerfen, aber sie können mir beibringen, was ich benutzen kann und was nicht, was sich hält und was nicht und welche Sorten ich bekommen kann.»
Mit Leatham zu arbeiten habe grossen Spass gemacht, gibt der Orchideen-Chef des Botanischen Gartens, Marc Hachadourian, das Kompliment zurück. «Die Menschen können mit seinen Ideen einfach sehr viel anfangen.»
Orchideen gehören zu Leathams Lieblingsblumen - der Designer schwärmt von «ihrer Schönheit, ihrer Fähigkeit, Geschichten zu erzählen, ihrer Sinnlichkeit und ihrer Sexualität». «Orchideen haben einen ganz besonderen Platz in meinem Design und meinem Herzen, ich habe jetzt auch meine eigene Orchidee zu Hause und meine Mutter auch - das ist für mich etwas ganz persönliches.» Seine allerliebste Orchidee: der sogenannte Frauenschuh.
Liebhaber greller Farben
Im Gewächshaus des , wo die Orchideen-Schau eine jährliche Frühlings-Tradition ist, hat Leatham in mehrwöchiger Arbeit Tausende Orchideen arrangiert - in Grün, Orange, Lila und Gelb wachsen die Gewächse aus dem Boden oder hängen von der Decke. «Ich bin ein grosser Liebhaber greller Farben, und ich wollte das so aufbauen, dass es Wellen von Orchideen sind - sehr sexy.»
Manche der Blumen spiegeln sich auch in eigens aufgestellten silbernen Kaleidoskop-Spiegeln oder in Teichen, neben ebenfalls kunstvoll arrangierten Blütenblättern. «Ich liebe es, wenn Blütenblätter fallen. Alle rufen immer sofort die Haushälterin, um das sauber zu machen, aber ich sage immer: Nein, so ist doch die Natur.» Er wolle mit seinen blumigen Werken Emotionen wecken, sagt Leatham. «Die Schau soll ein Ort des Friedens und der Ruhe sein - damit kann man doch nie etwas falsch machen.»